Tenebrae In Perpetuum vs. Krohm (Split)


Stil (Spielzeit):
(Doomed) Black Metal (42:41) 
Label/Vertrieb (VÖ): Debemur Morti (30.04.2010)
Bewertung: 4 / 10 bzw. 8 / 10

Links:  Tenebrae In Perpetuum / Krohm

Split-CDs oder LPs  sind ja fast notwendig eine zweischneidige Sache; im schlimmsten Fall passen die vertretenen Bands / Projekte nicht mal im Ansatz zueinander. Das ist bei Produkten von Debemur Morti eher nicht zu erwarten. Da ist klar: es gibt ehrliches Schwarzmetal. Im Fall von TENEBRAE PERPETUUM & KROHM in einem sehr dunklen Schwarz.
Sowohl das italienische Duo (TP) als auch das 1-Mann Projekt KROHM schrecken nicht vor ausgiebigen Down Tempo Passagen zurück und führen Black Metal einmal mehr ins Grenzland zum Doom. Da ich mit beiden Genres gut zurecht komme, zeigt der Daumen grundsätzlich nach oben, wenn speedige Aggression mit Schwermut kombiniert wird.

Bei den drei durchnummerierten Stücken von TENEBRAE PERPETUUM senkt sich der Daumen aber recht flott wieder. Zwar gelingt ihnen das Kunststück, dreimal hübsch aggressiv und depressiv zugleich zu klingen, aber trotz diverser Tempowechsel rauschen die Stücke ziemlich amorph an einem vorbei. Mag sein, dass das exakt so gewollt ist, mag aber auch sein, dass Atratus (git, voc, synth) und Vidharr (dr) ihre Herkunft zum Verhängnis wird... Ich musste gelegentlich an eine vom täglichen Einerlei gelangweilte Espressomaschine denken. „True“ Doomed Black Metal? Allemal! Aber den kann man auch konturierter präsentieren… (4 / 10) Wie KROHM z.B.

Stilististisch schlägt Alleinunterhalter Numinas in eine recht ähnliche Kerbe; auch er mag’s depressiv, eiskalt und variabel, was das Tempo angeht. Aber hier kommen tragfähige, erkennbare Strukturen und Melodien hinzu. Das macht die Sache nicht fröhlicher, aber wesentlich griffiger. Und fast schon erhaben. (Wer kennt AUSTRIAN GOAT? So ähnlich ist KROHM; nur besser, weil druckvoller und noch schöner, noch schmerzvoller.) --- Numinas (a.k.a. Dario Derna) kommt offenbar seine Vergangenheit als Keyboarder von EVOKEN zugute, mit denen er um die Jahrtausendwende zwei hochklassige Death Doom Alben ("Embrace the Emptiness", "Quietus") eingespielt hat.

Wie bei TENEBRAE PERPETUUM liegen alle drei Nummern auf gleichem Niveau und sind sich relativ ähnlich in ihrer verspielten Bauart. Nur dass das Niveau ungleich höher ist und ihre Architektur zu fesseln vermag. (8 / 10)