Decline Of The I – Rebellion

Decline Of The I – Rebellion
    Post Black Metal

    Label: Agonia Rec./Soulfood
    VÖ: 27.02.15
    Bewertung:7/10

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Vor zweieinhalb Jahren begann die französische Trilogie mit „Inhibition". Multiinstrumentalist A.K. erschuf ein post-apokalyptisches Werk, das atmosphärische Grenzen auslotete, doch auch nicht allzu stark fesselte. Der zweite Teil „Rebellion" soll nun extremer und musikalisch heftiger sein. Und das stimmt.

Unheilschwangere Gesänge mit kratzenden Gitarren führen zu herbem Kreischen und düsterem Schwarzmetall, das zunächst klassisch brutal wirkt. Doch es währt nicht lange, da brechen elektronische Beats und klassische Chor-Gesänge über einen herein. Wie schon auf der Debüt-Scheibe ist sich der Pariser für kein Experiment zu schade.

Kurzzeitig versinkt der Opener in einer Kakophonie, um sich dann mittels melancholischen Chören aus dem Chaos-Sumpf zu ziehen. Das anschließende „Hexenface" erhöht den Trance-Faktor, wird jedoch zu einem harten Brocken aus tiefschwarzem Stahl. In ruppigem Sound hämmern die Drums und raspeln die Riffs die Ohren klein. Zwischen Klangwahnsinn und einfacher, düsterer Melancholie windet sich der verschlungene Pfad, der deutlich härter ist, als auf der ersten Platte.

Zerstörerisch verwachsen diverse Sounds miteinander. Ungemütliche Doppel-Leads, nervenaufreibendes Kreischen, französischer Sprechgesang oder verstörendes Synthie-Geklimper bilden einen Cocktail, der jegliche Hirnwindung bis zum Anschlag verdreht.
„The End Of Prostration" hat Anfälle von doomig schwerem Geschütz, so wie langsam rollende Panzer fährt man in die Dunkelheit. Obwohl immer wieder die Strukturen zerrissen werden, finden sich ausreichend Harmonien, die einen darüber hinwegtrösten können, dass nicht jeder rote Faden so leicht zu finden ist.

Während es im letzten Drittel der Platte nochmals spacige Elektro-Elemente zu hören gibt, dröhnen einem genauso schwarzmetallische Song-Teile entgegen, bis am Schluss sakraler Doom die Tür zumacht.

Das herbe Geschrei erinnert an SELBSTENTLEIBUNG, wenngleich die Österreicher leichter verdauliche Melodien im Repertoire haben. Mit einem höheren Aggressionslevel als beim ersten Mal klingt die Scheibe „Rebellion" ein Stückchen homogener, sofern man das bei diesem Klang-Potpourri sagen kann. Wenn man sich aber darauf einlässt, bekommt man hier einen leckeren, harten Brocken experimentierfreudigen Black Metals geboten.