Gallhammer - The Dawn of...


Review


Stil (Spielzeit): Blackmetal / Crust (47:58)

Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville Records / SPV (23.02.2007)
Bewertung: 3/10
Link: http://www.myspace.com/ghammercrust
CRUCIFIED BARBARA - dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich auf die japanische Blackmetal "Girlband" GALLHAMMER aufmerksam wurde. Doch anstelle von hochglanz Poprock, widmen sich die jungen Damen aus dem Land der aufgehenden Sonne rauheren Tönen. Der Anlehnung des Bandnamens an die frühe Blackmetalband HELLHAMMER kommt nicht von ungefähr. Doch auch die britischen, längst in Vergessenheit geratenen, Crustbands AXEGRINDER und AMEBIX haben ihre Spuren bei den Drei hinterlassen.

Dass nicht nur Männer böse klingen können, haben uns schon einige starke Frauen im Metal gezeigt. Vivian, welche zuvor in einer Grindcoreband sang, war es dann schließlich, welche die Idee für die Band hatte. Sie konnte im Jahre 2003 Risa und Mika, deren Wurzeln auch bei den Vocals liegen, für das Projekt gewinnen. Entsprechend abwechslungsreich ist auch das "Geschrei" ausgefallen. Auf der anderen Seite startete die Band ohne einschlägige instrumentale Kenntnisse. Böse Zungen könnten behaupten, dass man dies hört. Anstelle von pfeilschnellem Drumming und Riffing, lässt man es also gemächlich angehen und setzt auf schleppende und schwere Riffs, die fast hypnotisch wiederholt werden. Die dunkle Stimmung kommt auf dem Konzertmitschnitt auf beiliegender DVD gut zu Geltung. Schade nur, dass die Kamera nur eine statische Perspektive hat und man sich so sehr schnell satt gesehen hat. Oder ist es doch die monotone Musik?
Das vorliegende Release soll einen Querschnitt durch die bisher noch junge Bandhistorie liefern und ein Appetithappen für das bald erscheinde erste full-length Album sein. Wie es sich für eine Undergroundband gehört hat man schon einige Releases in Kleinstauflagen, welche selbstverständlich ausverkauft sind, auf der Habenseite. Warum sich dann aber zwei Tracks doppelt wiederfinden (das zweite mal in schlechterer Soundqualität) bleibt mir ein Rätsel. Auch die zusätzlichen Konzertmitschnitte, neben dem Hauptkonzert, sind nett gemeint. Weniger in besserer Qualität wäre aber mehr gewesen.

Fazit: Peaceville hofft wohl auf den "Girlcombo-Bonus". In der Tat konnte man so mein Interesse wecken. Musikalisch befindet man sich aber noch lange nicht auf einem internationalem Niveau und etwas mehr Zeit im Underground hätte sicher nicht geschadet. Wer auf frühen Blackmetal / Crust steht sollte sich lieber an die alten "Helden" halten.