Total Hate - Depopulating Planet Earth


TOTAL_HATE_Depopulating_Planet_Earth
Stil (Spielzeit): Old School Black Metal [43:38]
Label/Vertrieb (VÖ):
Agonia Records / twilight Vertrieb [07.03.2008]
Bewertung:
8 / 10


Link: http://www.myspace.com/totalhate666
„Depopulating Planet Earth“ heißt das neue Album der fränkischen Schwarzmetall-Combo TOTAL HATE, die sich im Underground des Black Metals schon durchaus einen Namen machen konnte. Dies ist nun, wenn man so möchte, das erste Full-Lenght Album, nachdem die Band bereits ein Demo und eine MCD veröffentlicht hatte. Mastermind hinter dieser Band ist übrigens Adrastos, der vorher bereits mit seiner alten Band SEEDS OF HATE für einiges an Aufsehen im Underground sorgen konnte. Bemerkenswert ist auch das Statement auf der Homepage, wo sich von jeglicher Politik im Metal distanziert wird. Die CD beginnt auch so, wie man es bei dem Band- und Albumnamen erwartet. Hier geht es schnörkellos ohne Intro direkt nach vorne und hasserfüllt auf die Fresse. In wunderbarer old school Manier rumpelt es los und es wäre auch nicht verwunderlich gewesen, wenn diese CD Anfang bis Mitte der 90er Jahre das Licht der Welt erblickt hätte. Sein Übriges hierzu tut der Sound, der für diese Art von Musik absolut perfekt ist. Die Qualität ist besser als bei den Vierspur-Wohnzimmeraufnahmen, die ULVER seinerzeit für das „Nattens Madrigal“ verwandten, dennoch wird durch eine gewisse Räudigkeit das Gegenteil einer klinischen Produktion erreicht. Die Folge ist genau die Atmosphäre, die eine gute Underground Black Metal CD haben sollte.

Die Songs selbst bieten typischen Underground Black Metal und sind als solches nicht die Oase der Abwechslung. Dies ist allerdings genau richtig so. Trotzdem ist die CD alles andere als langweilig. Die Songstrukturen und Gitarrenriffs wirken durchdacht und sind durchaus variabel. Hinzu kommt mit Winterheart ein wirklich fähiger Mensch hinter dem Schlagwerk, der auch hier für einige Varianten sorgt, die diese Scheibe so interessant machen. Hinzu kommen sinnvoll verwandte Breaks und Tempiwechsel. Die Tempi der Songs variieren und somit auch die Atmosphäre als solches. Kommt der Opener beispielsweise eher schnell daher, so ist „Essence of Evil“, der 2. Song, eher etwas getragener und weckt bei mir Erinnerungen an DARKTHRONE’s „Pazerfaust“-Album. Der für mich stärkste Song ist allerdings „Decapitation (of Jesus Christ)“. Hier gibt es gut passende Tempiwechsel, klasse Riffs und eine sehr kalte Atmosphäre. Meine erste Assoziation war hier das mächtige „Dark Water Stir“ von ISVIND. Die angesprochene Qualität zieht sich allerdings wie ein roter Faden durch die ganze CD. TOTAL HATE bleiben hier ihrem Stil die ganze Zeit treu.
Fazit: „Totaler Hass“ – das nimmt man den Mannen aus den frankonischen Wäldern sofort ab. Dies sind sieben Songs von purem Hasses und purer Kälte. Dies ist nichts für Leute, die glauben, neuere DIMMU BORGIR Platten etc. seien Black Metal. Dies ist etwas für Fans der ganz alten norwegischen Schule. Diese werden ihre wahre Freude haben - eine solche Atmosphäre durfte ich schon länger nicht mehr hören. Für alle anderen gilt: lieber die Finger davon lassen. Fans von SEEDS OF HATE können hier blind zugreifen, da gewisse Parallelen durchaus zu hören sind.