Loudblast – Frozen Moments Between Life And Death

Loudblast_FrozenMomentsBetweenLifeAndDeath

Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (41:45)
Label/Vertrieb (VÖ): XIII Bis Records (18.04.11)
Bewertung: 6,5/10

Links: http://loudblast.org
http://www.myspace.com/loudblast

Auch im Land, wo Baguette und Rotwein fließen, gibt es schon seit über zwei Dekaden einen metallischen Musiksektor – zu dem sich seit langer Zeit LOUDBLAST zählen dürfen. Auch wenn zwischendurch eine Pause angesagt war und zwischen den Alben größere Abstände entstanden, bleiben die Burschen ihrer Linie treu und hauen uns neuerdings ihre sechste Platte um die Ohren.

Langsam tasten sich die Franzosen an die kühlen Momente heran. Der Opener könnte fast als Intro durchgehen, da er hauptsächlich schwermütig, den Kopf schüttelnd im Kreis stapft. Kleine Blasts reißen den Kopfnicker aus der Meditation und kleine Melodien lassen den Blick gen Himmel schweifen.
Schnell merkt man, dass hier keine modernen Elektro-Tönchen oder pseudo-notwendige Streicher eingebaut werden. Bei LOUDBLAST wird Tradition großgeschrieben, auch wenn die Produktion – mit Hilfe von Herrn Tägtgren – verhältnismäßig modern und druckvoll gestaltet ist. Dabei bleiben die erdigen Riffs und alles andere schön differenziert hörbar und der raue Gesang bringt eine gute Mischung aus Wut und Rock 'n' Roll mit.
Bei dem brettharten Einstieg in „Towards Oneness" darf auch der Bass mal kurz seine Fähigkeiten präsentieren. Man wechselt sich ab zwischen wippendem Groove und flottem Panzerwettrennen, doch es wird nie über das Ziel hinausgeschossen, so dass keine Langeweile aufkommt. Und ein hübsches Solo, das zum Teil auch mit klassischen Twin-Leads versehen ist, peppt das Ganze auf.

„Nosce Te Ipsum" wird ausgefadet als ob schon Schluss wäre, obwohl noch zwei Songs danach kommen, was beim ersten Mal vielleicht ein bisschen überraschend wirkt. Militärmarschartig knattert „Hazardous Magic" vorbei, während der Schlusstrack als reines Instrumentalstück mit einigen netten Melodien daherkommt. Irgendwie hat man das Gefühl, dass schon die letzten drei Songs auf das Ende der Platte verweisen – merkwürdig.
Einen Schuss BOLT THROWER, ähnlichen Groove wie bei TESTAMENT und insgesamt keine Kompromisse bezüglich exklusiver Besonderheiten – das liefert das Quartett. Der Name LOUDBLAST deutet auch schon an, dass die französische Mucke einfach nur laut knallen muss, ohne dass anspruchsvolles Geklimper oder ähnliches zum Selbstzweck dazwischen gestreut wird. Aber genau der Punkt des Besonderen fehlt hier auch ein bisschen. Selbst wenn alles technisch sauber gespielt und toll gemixt ist und schöne Riffs und Melodien dabei sind, ist die Langzeitwirkung leider nicht so riesig. Es ist eher ein ordentlicher Soundtrack für einen gemütlichen, bierseligen Kneipenbesuch.
Manuel

"Größtenteils harmlos."