Geschrieben von Samstag, 10 Juli 2010 00:00

The Blacklist Royals - Interview mit Drummer Rob Rufus zu "Semper Liberi"



THE BLACKLIST ROYALS zählen zu den absolut positiven Überraschungen des laufenden Jahres. Mit “Semper Liberi” hat das Quintett kürzlich über Gunner Records bei uns ihr neues Album veröffentlicht. Auf diesem vermischt die Band melodischen Punkrock, mit Country-, Blues- und Rockelementen. Heraus kam ein wirklich starkes Stück Musik, das die Band aus Nashville bei uns sicher bekannter machen wird. Drummer Rob Rufus fand etwas Zeit für uns und beantwortete ein paar Fragen zur aktuellen Scheibe
.

Kannst du dich und deine Band einmal vorstellen?

Hi, Mein Name ist Rob Rufus. Ich bin der Schlagzeuger von den BLACKLIST ROYALS. Wir sind eine fünf Mann starke Punk-Rock`N Roll Band aus Nashville / Tennessee.

Wie würdest du selbst euren Musikstil beschreiben?

Wir spielen eine Mischung aus Classic Rock`n Roll und Punkrock. Eine wirkliche gute Beschreibung, die ein Magazin aus England einmal brachte, war “TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS trifft auf die RAMONES”. Ich denke, das trifft es wirklich gut und beschreibt unsere Musik am besten.

Was würdest du sagen, sind eure größten Einflüsse?

Musikalisch gesehen sind das sicherlich Musik aus den 1960er Jahren und Classic Rock im Allgemeinen. Dazu kommen natürlich Punkrock, insbesondere auch hier die klassichen Bands. Dann haben wir noch zwei nicht-musikalische Einflüsse, die uns prägen: das Reisen und die Frauen… haha!

Eure Heimat Nashville / Tennessee gilt als größte Stadt der Country Musik in der ganzen Welt. Hat euch daher auch diese Musikrichtung in irgendeiner Weise beeinflusst?

Die Band wurde ursprünglich von meinem Bruder Nat, unserem Sänger, und mir gegründet. Vor beinahe sieben Jahren zog es uns dann von West Virginia nach Nashville. American Rock`n Roll und natürlich auch Country wurden in Nashville erfunden, und wir hofften, von diesen Einflüssen profitieren zu können. Wir konnten sicher auch Einflüsse in unsere Musik aufnehmen und sind dadurch als Band gewachsen. Allerdings ist es hier manchmal auch sehr schwieirg, denn die Konkurrenz der Musikindustrie in dieser Stadt macht es oft nicht leicht. Ich liebe diese Stadt wirklich, aber ich habe immer Angst auf die Straße zu gehen und vor völlig übersättigten Menschen, im musikalischen Sinne, aufzutreten. Es ist hier einfach ein wenig zu viel und somit für eine relativ kleine Band wie uns auch wirklich schwer, geeignete Auftritte zu bekommen.

Kommen wir zu einem anderen Thema. Welche Themen für eure Texten sind wichtiger, die sozialen oder die politischen?

Unsere Texte sind in erster Linie eine Mischung aus beidem. Wir schreiben natürlich viele Songs über soziale und politische Begebenheiten, haben aber auch Songs über das Leben im Generellen und unsere Reisen geschrieben. Und nicht zu vergessen, natürlich haben wir auch einige Liebeslieder im Programm.

Euer neues Album trägt den Titel “Semper Liberi” und ist wirklich großartig geworden. Erzähl mir doch ein wenig über das Making Of.

Danke, ich freue mich wirklich, dass es dir gefällt. Wir haben “Semper Liberi” in den Drastic Sound Studios in Nashville eingespielt und unser Freund Matt Drastic von den TEEN IDOLS und THE QUEERS hat das Album produziert. Als wir mit den Aufnahmen starteten, sorgten wir für Stimmung und haben Bilder unserer musikalischer Helden sowie Poster nackter Frauen überall im Studio aufgehängt. Außerdem haben wir sämtliche Lichter mit roten Glühbirnen versehen, haben original indianische Traumfänger angebracht und Pentagramme auf den Boden gemalt… hahah…bevor wir endlich loslegen konnten.

Interessante Geschichte... Bleiben wir bei “Semper Liberi”. Hat der Titel eine besondere Bedeutung für euch?

Ja, die gibt es tatsächlich. “Semper Liberi” bedeutet “Für Immer Frei” und kommt aus dem Lateinischen. Wir haben es ein wenig vom Motto des Staates West Virginia, wo Nat und ich geboren wurden, abgekupfert. Nun steht “Semper Liberi” beispielhaft für den Geist unserer Band.

Und wie sieht es mit eurem Bandnamen aus, gibt es dort einen speziellen Hintergrund?

Nein, nicht wirklich. Wir wollten einfach nur einen Bandnamen, der nach einer Gang klingt und uns ein wenig verruchter erscheinen lässt… haha!

Wie kam es dazu, dass ihr euer neues Album ausgrechnet bei dem kleinen deutschen Label Gunner Records veröffentlicht?

Wir hatten einige Anfragen von europäischen Labels, die daran interessiert waren, unsere Platte herauszubringen. Aber wir haben uns dann für Gunner Records entschieden, da es den Anschein hat, dass Gunner wirklich an uns glaubt. Außerdem scheint es so, dass sie sehr hart für ihre Bands arbeiten... und daher glauben wir, eine wirklich gute Wahl getroffen zu haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.

Wo denkst du, liegen die größten Unterschiede, wenn du euer neues Album “Semper Liberi” mit dem Vorgänger “Six Strings” vergleichst? Was habt ihr verändert?

Unser letztes Album “Six Strings” veröffentlichten wir in einer Selbstfindungs- und Übergangsphase, und das ist auch auf dem Album deutlich zu hören. Mit “Semper Liberi” denke ich, haben wir endlich unseren Sound gefunden und perfektioniert. Nun bin ich aber schon sehr gespannt, wie es mit unserer Musik von diesem Punkt aus weitergeht.

Ich habe gelesen , dass ihr im Grunde ständig auf Tour seid. Ist eure Band mittlerweile eure Hauptbeschäftigung?

Wir haben alle normale Tagesjobs oder sind selbstständig. Allerdings sind wir sehr auf das Touren und das Promoten fokussiert und investieren so viel Zeit wie möglich darin. Daher haben wir auch die Tatsache akzeptiert, dass wir sicher irgendwann ziemlich fertig sein und dass uns unsere Freundinnen alle verlassen werden…haha…

Ihr habt mittlerweile schon dreimal bei der großen Vans Warped Tour mitgewirkt. Wie ist es für eine kleinere Band wie Euch, dort aufzutreten?

Mal ist es wirklich gut, mal ist es einfach nur schlecht. Es ist einfach eine unglaubliche Chance und Ehre für eine kleine Band, vor so vielen Kids und vor einem solchen Netzwerk auftreten zu können.  Dennoch ist es auch sehr schwer, denn du bekommst in der Regel nicht besonders viel Aufmerksamkeit und einige Leute behandeln dich immer, als seist du komplett unwichtig. Aber auf der anderen Seite ist es auch eine echte Chance, eine Menge neuer Fans zu  gewinnen. Die Warped Tour ist im Allgemeinen besonders hart für kleinere Bands, die in einem Van touren, da du den ganzen Tag draußen und dann die ganze Nacht unterwegs zum nächsten Gig bist.

Wart ihr eigentlich schon einmal in Europa?


Nein, wir waren bis jetzt noch nicht in Europa. Aber wir haben für das Jahresende eine Tour in Europa geplant. Wir kommen dann auf jeden Fall zu euch. Allerdings haben wir noch nicht alle Details ausgearbeitet und sind noch dabei, die Daten zusammenzustellen. Dennoch sind wir schon jetzt unglaublich aufgeregt und können es kaum erwarten, nach Europa zu kommen und bei euch zu spielen bzw. große Partys mit euch allen zu feiern.

Wie sehen eure nächsten Pläne aus?

Wir werden in Kürze auf eine kleine Tour durch die Staaten zusammen mit unseren Freunden von NOTHINGTON gehen. Danach folgt eine Kanada-Tour im September und hoffentlich die bereits erwähnte Europa-Tour im Oktober/November. Zeitgleich würden wir dann gerne noch eine neue Split 7inch veröffentlichen.

Rob, kommen wir zum Ende. Hast du noch ein paar letzte Worte für unsere Leser?

Danke für das Interview. See you soon, mother fuckers!

Danke für das Interview und deine Zeit.