Geschrieben von Donnerstag, 22 Juli 2010 00:00

This Or The Apocalypse - Interview mit Sänger Rick zu "Haunt Whats Left"

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Totgesagte leben bekanntlich länger – deswegen ist es dann doch gar keine so große Überraschung, dass es noch wirklich richtig gute Metalcore-Platten dieser Tage gibt. Nach „Monuments" von 2008 kommt jetzt mit „Haunt Whats Left" ein absoluter Kracher über Lifeforce Records in die Läden, der dem angestaubten Genre frisches Leben einhaucht.
THIS OR THE APOCALYPSE Sänger Rick stand uns Rede und Antwort.


Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album! Meiner Meinung nach ist es eine der besten Metalcore-Platten des bisherigen Jahres. Würdet ihr euch auch unter dem Label „Metalcore" einordnen?

Ich akzeptiere diese Terminologie einfach deswegen, weil so ziemlich jeder uns als eine Metalcore-Band sieht. Abner darum machen wir uns keine Gedanken, wenn wir Songs schreiben – Bands haben einfach eine ganz andere Wahrnehmung von dem, was sie selber machen.

Bitte erzähl uns mal die Geschichte deiner Band bisher.

Jack (Gitarre) und ich haben eine Band während des Colleges gegründet, um uns die Zeit zu vertreiben. Die Musik hat damals sehr anders geklungen. Irgendwann haben wir dann angefangen, andere Leute dazu zu holen. Es gab zig unterschiedliche Leute, und irgendwann haben wir uns dann zusammen gerissen und eine Platte gemacht, die uns "definieren" sollte. Das war „Monuments". Seitdem sind wir die selben Kerle geblieben und lieben es einfach.

In meinem Review habe ich eure Musik als eine Mixtur aus melodischen Parts à la KILLSWITCH ENGAGE, UNERATH und der Rhythmik von Bands wie AUGUST BURNS RED und THE BLED bezeichnet. Wo seht ihr selbst eure Einflüsse?

Ich würde sagen, wir sind eine Mischung aus RAGE AGAINST THE MACHINE, SAOSIN, EVERY TIME I DIE und MESHUGGA.

Was kannst du uns zum Artwork in Verbindung mit dem Titel und den Lyrics der Platte sagen?

Da gibt es bei "Revenant" eine Stelle, die lautet: "No matter how battered, no matter how many broken bones, I'll haunt what's left." Das fast so ziemlich komplett zusammen, was dieses Album für uns bedeutet. Es geht darum, deine ganze Kraft, deine größte Schlacht für Ruinen zu schlagen. Es geht darum, dass du deine größten Anstrengungen unternimmst, um für etwas zu kämpfen, das schon fast verloren ist.

THIS OR THE APOCALYPSE – was ist dann "This"?

Alles das, was grade bei uns passiert, nehme ich an. Es wird halt genau "das hier" sein, bis wir uns alle aus Versehen gegenseitig vernichten.

Was für Jobs habt ihr neben der Band?

Sean arbeitet für eine Webdesigner-Firma. Grant nimmt Bands für Atrium Audio auf. Rodney ist ein großartiger Schreiner. Jack arbeite viel hinter der Bühne für einen lokalen Laden, und ich glaube, das er im Hotel bei sich um die Ecke aushilft. Ich fahre Vans, gebe Vocal- und Gitarrenunterricht, mache den Stagemanager auf Shows hier und da und mache generell jeden blöden Job, den ich kriegen kann.

Seid ihr schon in Europa getourt? Inwieweit sind Europa und die USA für euch unterschiedlich?

Bisher haben wir es noch nicht getan. Zur Zeit ist der einzige Unterschied für mich, dass ich in einem von beiden Ländern noch nie getourt bin, und es sieht perspektivisch auch nicht danach aus. Andere Bands sagen uns immer: "Seht ihr den Rockstar-Scheiß auf VH1? So ist das Touren in Europa, während das Touren zu Hause so ist, als wärest du ein Tellerwäscher."

Ihr Jungs werdet dennoch die nächsten Monate auf Tour verbringen und kaum Off-Days haben. Fühlt ihr euch auf Tour jemals wirklich erschöpft? Oder gibt es interne Probleme, wenn ihr so lange zusammen unterwegs seid?

Nein, wir bringen es zum Funktionieren. Jeder hat mal Kleinigkeiten mit den anderen laufen, aber ich glaube daran, dass wir die größeren Sachen immer in den Griff kriegen. Wenn irgendjemand sich mit allen anderen anlegt, ermutige ich ihn dazu, mehr trainieren zu gehen um etwas Dampf ablassen zu können, anstatt die ganze Zeit über die kleinen, trivialen Details zu quatschen. Wir ändern immer wieder unser Set, und falls jemand nicht gut genug vorbereitet ist, versuchen wir alle, möglichst früh am Laden anzukommen und dort gemeinsam zu proben. Wir sind ganz gut beim Probleme lösen.

Welches sind eure fünf wichtigsten Hardcore- und Metalbands?

Meine? THE HOPE CONSPIRACY, RAGE AGAINST THE MACHINE, EVERY TIME I DIE, DEFEATER und SHAI HULUD kommen mir da spontan in den Sinn.

Was sind eure Pläne für den Rest dieses Jahres?

Während wir auf Tour sind, will ich dieses Vermittler-Ding noch verbessern und an meiner Stimme arbeiten. Das Singen ist echt neu für mich. Ich habe noch ca. zehn Bücher, die ich beenden möchte und würde noch gerne ein eigenes anfangen. Das wäre mein fünfter Versuch, ein Buch zu schreiben!

Euer Riffing ist sehr rhythmisch. Wie schreibt ihr eure Songs?

Alle fünf von uns spielen Gitarre und speichern die Riffs auf einem Computer. Wir hören sie uns alle an, suchen uns diejenigen heraus, die wir mögen und versuchen, interessante Wege zu finden, mit ihnen herumzuspielen. Dann jammen wir sie aus oder finden am PC Möglichkeiten, ein interessantes Schlagzeug hinzuzufügen. Wir sind alle ganz gut darin, neue Wege zu finden, um unsere Sachen gebacken zu kriegen. Groove ist nun mal das, worauf wir stehen. Wir haben einige in der Band, die auf langsameres Zeug stehen, und ich persönlich höre viel Hip-Hop. Deswegen schätze ich mal, versuchen wir immer, einen guten Beat zu haben.

Famous Last Words?

Ich weiß es wirklich zu würdigen, dass ich hier die Möglichkeit habe, über TOTA zu sprechen. Bitte kauft euch die CD und spielt sie euren Leuten vor – es ist unsere Existenzgrundlage! Die letzten paar Wochen waren wie ein Wachtraum!

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