Geschrieben von Donnerstag, 13 September 2012 20:05

Astpai - Interview zu "Efforts And Means" mit Sänger Zock

astpai bandpic

ASTPAI – seltsamer Name, aber coole Band. Die Österreicher haben vor kurzem ihr neuestes Album „Efforts And Means" herausgebracht und beweisen damit, dass sie zur europäischen Spitze des amerikanisch geprägten Punkrocks gehören. Wir stellten Sänger/Gitarrist Zock einige Fragen zum Album, zur internationalen Präsenz der Band und zur Bedeutung von Social Media für die moderne Punkrock-Community.


Bitte stell' dich und deine Band kurz vor.

Hey, Zock hier, Sänger der Band ASTPAI. Wir sind vier Typen aus den Vororten Wiens und spielen den Punkrock, den wir selbst am liebsten hören.

Ich habe euch in meinem Review als die europäische Variante der FLATLINERS beschrieben – was keinerlei Kopie-Vorwurf ist! Könnt ihr damit etwas anfangen?

Damit können wir natürlich etwas anfangen, da die Jungs über die letzten vier Jahre zu guten Freunden geworden sind. Persönlich empfinde ich ja die FLATLINERS als eine der talentiertesten Bands des weltweiten Punkrock-Zirkus', insofern fand ich den Vergleich schon ganz gut.

Wie kommt es eigentlich zu eurer Verbindung mit dieser Band und hat euch das bisher irgendwelche Türen geöffnet oder zumindest erleichtert?

Wir haben seit ihrer allerersten Show in Österreich immer wieder mit ihnen zusammen gezockt, was wiederum zur gemeinsamen Deutschland-/Österreich-Tour 2011 und zur dazugehörigen Split 7" geführt hat. Ich denke schon, dass dadurch ein paar Leute mehr auf uns aufmerksam geworden sind, was natürlich spitze ist. Im Vordergrund stand aber die Freundschaft zwischen den beiden Bands. Ich beantworte das Interview hier übrigens gerade auf Festival-Tour mit den Flats.

Das neue Album ist meiner Meinung nach ein wenig langsamer ausgefallen. Wo seht ihr selbst die größten Unterschiede?

Ich finde nicht, dass das Album als Ganzes langsamer ausgefallen ist. Vielmehr sind zwar die langsamen Nummern etwas zurückgelehnter, dafür die schnellen umso schneller. Der größte Unterschied zu unseren vorherigen Alben liegt im Songwriting und im Aufnahmeprozess. Wir haben zum ersten Mal zu viert Songs geschrieben und live aufgenommen.

Wo kommt eigentlich der Name ASTPAI her?

Der Name entsprang einer Laune zweier damals noch minderjähriger Bandmitglieder, deren sehr beschränktes Englisch zu keinerlei sinnvollem Bandnamen führen würde. ASTPAI ist schlicht und einfach das Überbleibsel eines schlecht übermalten Eastpak-Stickers.

Wie kam es zu den verschiedenen Plattenfirmen, die eure Platten auch weit über Europa hinaus verbreiten?

Wir haben jahrelang zu jedem Release etliche CDs und Promo-Pakete verschickt, bis sich schließlich die bisherige Sammlung von Labels ergab. Momentan fühlen wir uns bei Ass Card Records (Europa), Jump Start Records (USA/Kanada), No Reason Records (Italien) und Laserlife Records (Österreich) sehr wohl.

Habt ihr bereits außerhalb von Europa getourt und wenn ja, wie waren die Erfahrungen?

Im Oktober 2012 steht unsere mittlerweile fünfte USA/Kanada Tour an, was eigentlich schon recht krass ist. Die Übersee-Touren waren echt immer spitze, wenngleich auch oft sehr anstrengend und kräfteraubend.

Wie kam die Dokumentation über euch zu Stande?

Bernd Faszl (Regie/Kamera) ist ein guter Freund, der mit der Idee zur Doku an uns herangetreten ist. Ihm galt das Ganze als Abschlussarbeit zu seinem Studium und wir bekamen einen großartigen Kurzfilm zur Geschichte unserer Band. Ein guter Deal, wie wir fanden.



Was glaubst du, wie wichtig sind für Bands auf dem heutigen Markt die Social Media Auftritte – so was wie z.B. eure Dokumentation und eben alles, was nichts mit dem Musikmachen an und für sich zu tun hat? Geht das heute noch ohne, im Vergleich zu früheren Punkrock-Generationen?

Also vor allem für Bands unserer „Größe" – sprich für kleine Bands, die sich im DIY Bereich bewegen und ihre Werbung mehr oder weniger selbst in die Hand nehmen müssen – sind Facebook und Konsorten unausweichliche Medien zur Selbstdarstellung. Das war damals mit MySpace schon so, dass man über die vorgegebenen Social Media Seiten relativ einfach und direkt Leute erreichen konnte.

Was habt ihr für den Rest des Jahres vor?

Im September steht eine Osteuropa Tour Richtung Polen/Ukraine zusammen mit DESPITE EVERYTHING aus Athen an. Danach geht's im Oktober in die USA, unter anderem zum Fest 11 in Gainesville, Florida. Mal sehen, ob dann im Dezember noch was folgt oder nicht.

Famous Last Words?

Fuck shit up or hang loose – just don't lose touch.