Geschrieben von Dienstag, 23 September 2008 10:52

Civet - Interview mit Sängerin/Gitarristin Liza Graves



CIVET sind das neueste Signing auf Hellcat Records, dem vielleicht besten Punkrocklabel Amerikas. Die Verantwortlichen um Chef Tim Armstrong (RANCID) schaffen es, die wirklich großen mit aufstrebenden, talentierten Bands zu kombinieren. Genau dazu gehören auch CIVET. Die All-Girl Punkband veröffentlichte gerade ihren zweiten Longplayer „Hell Hath No Fury“, den ersten für Hellcat, und bietet darauf schnörkellosen Punkrock, der aber enorm Power, Rotz und jede Menge Rock`N Roll hat. Dieses wirklich starke Album war der Grund, mit CIVET ein kurzes Gespräch zu führen. Dabei stand uns Sängerin und Gitarristin Liza Graves Rede und Antwort.

Hej Liza, stell dich und deine Band doch mal kurz vor.

Hallo, ich bin Liza Graves von CIVET… einer reinen Frauen-Punkband aus Los Angeles. Bei uns spielen neben mir noch Suzi Homewrecker an der Gitarre, Jacqui Valentine am Bass und Danni Harrowyn am Schlagzeug. Ich spiele Gitarre und singe.

Wann habt ihr entschieden, eine reine Mädchen-Punkband zu gründen, und warum lasst ihr die Jungs völlig außen vor?


Wir waren schon immer eine reine Mädchenband... und die Frage, ob wir davon abgehen, hat sich einfach nie gestellt. Es ist ja nicht so, dass wir Jungs nun grundsätzlich verabscheuen oder hassen, es ist nur einfach so, dass wir das Gefühl hatten, durch diese Entscheidung, als reine Mädchenband aufzutreten, die Art und Weise wie Frauen im Musikbusiness behandelt werden, verändern zu können.

Wie würdest du euren Musikstil am ehesten beschreiben?


Wir nennen es „Femme Fatal Punkrock“ oder, wie wir auch schon mal bezeichnet wurden: Playboyhäschen spielen MOTÖRHEAD! (lacht)

Was denkst du, sind die größten Einflüsse bei CIVET?


Am meisten sind wir sicherlich von gutem, alten Punkrock beeinflusst worden… wie den RAMONES, THE CLASH und THE RUNAWAYS und vielen mehr.

Und in wieweit würdest du sagen, dass euch auch LA, eure Heimatstadt, beeinflusst hat?


Sie hat uns auf jeden Fall beeinflusst, denn ich glaube, dass Bands in LA viel mehr für das kämpfen müssen, was sie haben, da der Konkurrenzkampf einfach viel größer ist. Und das hat uns einfach besser und härter gemacht.
Immer wieder lese ich als Vergleich für eure Band THE DISTILLERS. Was hältst du davon?


Ehrlich gesagt höre ich diesen Vergleich gar nicht mehr so oft wie früher... wir haben einfach unseren eigenen Stiel ausgeprägt, durch den wir uns mittlerweile schon abheben. Ich denke, THE DISTILLERS waren eine tolle Band, aber die einzigen Gemeinsamkeiten sind die rauhe, weibliche Stimme und das Label, auf dem wir nun sind, und auf dem THE DISTILLERS ja groß geworden sind.

Habt ihr eigentlich euren Bandnamen aus einem bestimmten Grund ausgewählt? Oder warum habt ihr euch ausgerechnet nach einer afrikanischen Wildkatze benannt?


Haha! (lacht schallend) Eigentlich war es der einzige Bandname, der noch nicht vergeben war. Außerdem denke ich, dass die Civetkatze uns schon sehr gut repräsentiert, da sie eine sehr aggressive Spezies ist. Und in der Regel sollte bekannt sein, dass auch Frauen etwas Katzenhaftes an sich haben…(lacht erneut)… Also passt der Name doch wirklich gut!

Glaubt ihr eigentlich wirklich, dass ihr alle „Femme Fatales“ seid?


Haha! (Und schon wieder schallendes Gelächter...), natürlich glauben wir das. Wir würden so etwas nicht behaupten, wenn wir es nicht auch beweisen könnten…

Euer neues Album erschien ja gerade auf Hellcat. Wie kamt ihr an diesen Deal?


Ich denke, dass Hellcat und CIVET einfach perfekt zueinander passen. Sie haben uns wohl schon eine ganze Weile intensiv beobachtet und unseren Werdegang verfolgt. Irgendwann kam dann der perfekte Augenblick, und sie machten uns ein Angebot, das wir dann auch annahmen. Und nun sind wir auf dem für uns perfekten Label!

Der Titel des Albums lautet “Hell Hath No Fury”. Hat das für euch eine spezielle Bedeutung?


Ohja, das hat er in der Tat. Wir haben ihn von dem alten englischen Sprichwort „hell hath no fury like a woman scorned" abgeleitet, was soviel heißt, wie „Die Hölle kennt keinen schlimmeren Zorn, als den einer verschmähten Frau“ oder auch „eine verschmähte Frau ist die wahre Hölle“. Und das trifft das Hauptthema unserer Platte genau, Rache für gebrochene Herzen zu nehmen!

Wenn du nun “Hell Hath No Fury” mit “Massacre", eurem Debütalbum, vergleichst, wo denkst du sind die größten Unterschiede?


Die Produktion und der Sound dieser Platte sind einfach verdammt groß geworden, und so ist gerade das der vielleicht größte Unterschied zwischen unseren Alben. Ansonsten spiegeln aber beide Platten 100 Prozent uns wider. Unterscheide sind daher wirklich nur sound- und produktionstechnisch festzumachen.

Und was habt ihr alles verändert?


Es gibt schon einige Veränderungen auf unserem neuen Album. Die resultieren aber in dem perfekten Line-Up, das wir jetzt gefunden haben. Wir sind einfach durch die neuen Mitglieder in der Band eine Bad-Ass-Rock`N Roll-Maschine geworden und werden das auch erst mal bleiben. (lacht)

Als erste Single habt ihr gerade “Son Of A Bitch” ausgekoppelt. Warum ausgerechnet diesen Track?


Dieser Song hat einen wirklich starken Refrain, ist wirklich enorm wiedererkennbar und beinhaltet auch noch einen kleinen Touch Surf Rock, der fast schon magisch klingt. Daher haben wir diesen Song ausgesucht. Außerdem hat jeder von uns, nicht nur CIVET, einen sogenannten „Son Of A Bitch“ in seinem Leben. Was würde also da nicht besser passen, als diesen Song auch jedem zugängig zu machen?

Wie ist eigentlich eure Beziehung zu Tim Armstrong (Chef von Hellcat, Sänger von RANCID) und zu Duane Peters (Chef von Disaster Recors, wo „Massacre” herauskam, und Sänger von u.a. den US BOMBS)?


Wir stehen nun Tim Armstrong wahrlich näher, da wir nun auf seinem Label beheimatet sind. Dadurch haben wir auch wesentlich weniger Kontakt zu Duane als früher, und leider sehen wir ihn auch nicht mehr so oft, denn er ist wirklich ein toller Kerl. Doch das Kapitel mit Disaster Records ist nun abgeschlossen, jetzt heißt es nach vorne schauen…

Ihr wart kürzlich auf Tour mit ZEBRAHEAD in den USA. Aber dann wurde die Tour einfach so abgebrochen, nach nur einem Gig. Warum kam es dazu? Und gibt es irgendwelche Bands, mit denen ihr unbedingt mal touren wollt?


Ja, ZEBRAHEAD haben die Tour nach nur einer Show abgebrochen. Auch wir wissen ehrlich gesagt gar nicht so genau, warum eigentlich. Aber wir waren schon ziemlich angepisst deswegen. Aber so was passiert immer aus einem bestimmten höheren Grund. Und nun schauen wir einfach wieder nach vorne. Wir werden schon bald wieder auf Tour gehen. Und diesmal werden wir sogar die gesamte USA betouren. Der Beginn steht unmittelbar bevor, und wir freuen uns schon sehr auf diese Tournee. Wir würden sehr gerne noch mal mit den DROPKICK MURPHYS touren, mit PINK, MOTÖRHEAD und den BACKYARD BABIES. Denn wir haben mit denen allen schon gespielt, und das sind alles tolle Musiker und tolle Menschen. Und die Konzerte mit ihnen, egal wie unterschiedlich sie alle sind, waren wirklich großartige Erlebnisse für uns.

Wie sieht es mit euren Plänen für eine Europa-Tour aus?


Wir werden Anfang 2009 nach Europa kommen und dort eine sehr ausgedehnte Tour spielen, und ehrlich gesagt freuen wir uns jetzt schon sehr darauf. Wir können es nämlich kaum noch erwarten!

Kommen wir zum Schluss, hast du ein paar letzte Worte für unsere Leser?


Wir werden euch bald alle treffen und sehen, also haltet die Augen offen!

Liza, danke für das Interview!

http://www.myspace.com/civet