Geschrieben von Montag, 26 Februar 2007 23:09

Catamenia, Adorned Brood & Black Unicorn - Aalen / Rock It


Review


Link:

http://www.blackunicorn.info
http://www.adornedbrood.de
http://www.catamenia.net

22.02.07 - Punkt 21.00 Uhr, offizieller Konzertbeginn laut Veranstalter. Erfreut sehe ich das Rock It zu früher Stunde bereits gut besucht. Hab ich was verpasst? Die kurzfristig zum Billing hinzugekommene süddeutsche Thrashmetalband BITTERNESS hat bereits gespielt. Hmm, dabei war ich doch pünktlich am Ort des Geschehens...

Egal, BLACK UNICORN aus dem hohen Norden (Schleswig-Holstein) machen keine langen Faxen und legen auch schon los. Eine klirrend-kalte, schwarzmetallische Gitarre mischt sich mit ordentlich groovendem Bass und Schlagezug. Irgendwo zwischen Blackmetal und Vikingmetal growlt und keift Frontmann "Satamm Blutaxt", wirbelt ordentlich über die Bühne und schreit sich die Seele aus dem Leib. Seine Bandkollegen hingegen agieren statisch und ohne jegliche Begeisterung. So springt der Funke nicht aufs Publikum über und es bleibt vor der Bühne überschaubar. Mit nur einer Gitarre und einer zu präsent abgemischten Snaredrum zünden die simplen Riffs nicht richtig. Innerhalb der ca. 30min mit Songtiteln wie "Krieger", "Walküre" und "Unsterblich" entwickelt sich kaum Dynamik in den Songs. Schade, denn BLACK UNICORN klingen auf ihrem Debüt "Unsterblich" interessanter.

ADORNED BROOD hingegen werden schon vom Publikum erwartet, und so zieht es immer mehr Leute vor die Bühne. Reichlich bunt wirkt die deutsche Truppe. Sänger und Bassist "Frost" in weißer Robe, sowie Querflötistin und Backgroundsängerin Ingeborg Anna lockern das Bühnenbild auf. Entsprechend abwechslungsreich und mannigfaltig ist der Sound der Band. Mittelalterlich angehauchte Flötentöne mit Folk und Pagan inspiriertem Metal wechseln mit Blackmetalraserei und Hevymetalsoli ab. Besonders eindrucksvoll hierbei ist der variable Gesang von Frontmann "Frost". Von fiesem Kreischen bis zur Ballade reicht die Stimme. Durch den Chorgesang mit Flötistin Ingeborg Anna entstehen neben deutschsprachigen Hassbroken gefühlvolle, ruhigere Momente. Das Cover Sauflied "Sieben Tage lang" sorgte dann auch für ausgelassene Partystimmung, und in den ruhigeren Songs ließen sich Parallelen zu SUBWAY TO SALLY erkennen. Neben Stücken vom aktuellem Album "Heldentat" fanden auch zahlreiche ältere und härtere Songs den Weg in die Setlist, welche mit persönlich besser gefielen. Lag dort der Fokus doch noch stärker im Paganmetal. Äußerst gelungen waren die Heavymetaleinschübe und Soli von Leadgitarrist Thorsten. Einzig die Querflöte, deren Einsatz recht vorhersehbar wurde, trübten bei mir das insgesamt sehr positive Gesamtbild.

Kurzer Umbau und Blitz-Soundcheck, und schon war der Headliner des heutigen Abends am Start. CATAMENIA aus Finnland gaben auf ihrer kleinen Europatour ihr Debüt in Deutschland. Werkelte die Band früher eher im stillen Kämmerlein und bescherte uns in regelmäßigem Rhythmus ein neues Album, will man nun verstärkt die Bühnenbretter beackern. Mit dem aktuellen Album "Location:COLD" aus denen u.a. die Songs "Cold Bound", "The Day When The Sun Faded Away"und "Location Cold" gespielt wurden, hatte man starkes Material dabei, in denen der Wechsel der beiden Sänger voll aufging. Doch bei älteren Stücken gab es dann doch längere Pausen für den cleanen Sänger Kari Vähäkuopus. Da live auf das dezente Keyboard verzichtet wurde, kamen die Stücke auch deutlich härter rüber. Besonders deutlich bei älteren Songs wie "Morning Crimson", "Into Inferno" und "Eskhata". Die beiden Cover "Fuel For Hatred" (SATYRICON) und "I Wanna Be Somebody" (W.A.S.P.), die im Set nicht fehlen dürfen, ließen das Publikum gebührend abfeiern. Überhaupt bangte das Publikum von Anfang an ausgelassen vor der dichtgedrängten Bühne. Kein Wunder, gab insbesondere Kreischer Olli Mustonen alles und motivierte das Publikum. Trotz prima Stimmung blieb bei mir die Erkenntnis, dass CATAMENIA auf Platte einfach noch besser sind. Ohne Keyboard fehlt doch ein prägender Bestandteil. Grund hierfür auch sicher die an diesem Abend zu präsente Snaredrum. Dadurch kamen Gitarre und Bass etwas ins Hintertreffen. 

Fazit: Bei dem günstigen Eintritt von 7€ im VVK für ein abendfüllendes Programm kann kein Metalfan meckern, und so war das Rock It gut gefüllt und die geeignete Location. ADORNED BROOD überraschten mich positiv und CATAMENIA war natürlich das I-Tüpfelchen.