Geschrieben von Dienstag, 16 August 2005 11:10

Juliette & The Licks - Berlin / SO36




Link: http://www.julietteandthelicks.com

 
Freitag der 12.August. Berlin. Juliette Lewis weilte in der Stadt und ich auch. So kam das eine zum anderen und ich fand mich ziemlich schnell auf dem Konzert von Juliette & The Licks im SO36 in Kreuzberg wieder. Es war eins von lediglich drei Deutschlandkonzerten der ehemaligen Hollywooddiva Juliette Lewis, bekannt aus Filmen wie „Strange Days“, „From Dusk Till Dawn“ und „Natural Born Killers“, die sich aber jetzt vom Filmgeschäft verabschiedet hat, um sich vermehrt ihrer Band und ihrer Musikkarriere zu widmen. 

All diese Gründe sowie eine richtige und große Werbekampagne werden wohl dafür gesorgt haben, dass das SO36 ausverkauft meldete. Das bedeutete ca. 950 Leute waren im SO 36 als Juliette & The Licks die Bühne betraten und das bei einem unverschämten Eintrittspreis von 22 Euro sowie Preisen von 20 Euro für die CD und 25 Euro pro T-Shirt. 

Kurz vor 22 Uhr kam erst die Band auf die Bühne und begann mit dem Konzert und wenig später folgte auch Miss Lewis mit blauer Perücke und Sonnenbrillen, doch bei den ersten wilden Kopfbewegungen ihrerseits flog die Perücke in eine Ecke. Sie trug übrigens ein sehr, sehr kurzes Minikleid, unter dem man klar ihren Slip erkennen konnte. Dann legte sie los. Im Mittelpunkts des Sets stand natürlich das aktuelle Album „You´re Speaking My Language“, aber auch die Debüt-EP „Like A Bolt Of Lightning“ kam nicht zu kurz. Und so verrenkte, hüpfte und rollte sich Juliette Lewis bei Songs wie „Money in My Pocket“, „American Boy“ „Shelter Your Needs“, „Comin´Around“, „This I Know“ und vielen mehr so über die Bühne, wie man es nur selten sieht. Eine tolle Show, die Juliette Lewis da abzog. 

Allerdings haben Juliette & The Licks anscheinend nicht genug Songs, um auch dem Eintrittspreis gerecht zu werden und entsprechend lang zu spielen, denn nach zwei Zugaben war schon relativ schnell Schluss. Auch wenn als Zugaben „You re Speaking My Language“ und eine Coverversion von Iggy Pop folgten, bei der Juliette ins Publikum sprang um ein wenig Crowdsurfing zu veranstalten und Konzert und Stimmung echt gut waren, bei 22 Euro Eintritt lediglich 50 Minuten zu spielen, auf eine Vorband zu verzichten und nicht mal alle Songs zu präsentieren die man hat, ist einfach ziemlich unverschämt und nicht zu entschuldigen. So blieb leider ein verdammt hartnäckiger fader Beigeschmack übrig, der auch ein paar Tage später nicht weggehen will. 

Als Fazit bleibt festzuhalten: Das Konzert plus Show war super, aber der Preis und der viel zu kurze Auftritt haben ihre Spuren hinterlassen und sorgen dafür, dass dieser Auftritt mit einem großen Schatten belegt ist.