Currents - I Let The Devil In

Currents - I Let The Devil In

Die Metalcore-Djent-Bande CURRENTS liefert mit der EP "I Let The Devil In" einen kleinen Happen für die Fans, die nicht mehr länger warten können. Weniger als zwei Jahre nach ihrem letzten Album ist das eine beachtliche (und sicher auch marketingstrategisch gute) Entscheidung, um im Gespräch zu bleiben und in der Flut an guten Metalcore-Bands nicht unterzugehen. CURRENTS hätten es verdient, oben mitzuschwimmen – wer genau hinhört, kann feine Differenzierungen hören, die sie einzigartig machen.

Atmosphärischer Ritt, CURRENTS überzeugen in jeder Gangart

Fangen wir mit dem Schlechten an: Lediglich bei dem Song "My Disguise" zeigen die Amerikaner ganz kurz, wie man es eigentlich nicht macht und wechseln so schnell und unvermittelt von Gebrüll zu Harmonie, dass es sich anfühlt, als ob Mutti plötzlich das Licht im Kinderzimmer angemacht hätte. Dabei ist eigentlich genau das eine der Stärken von CURRENTS, was sie im weiteren Verlauf beweisen und ansonsten gibt es auch nichts zu bemängeln. Mit leicht progressiven Tendenzen verknüpft die Band brachiale Groove-Stampferei mit stimmigen harmonischen Passagen. In beiden Gangarten ist die Band absolut sicher, beides wird gleichwertig und nachvollziehbar dargeboten, besonders gut nachzuhören bei "The Rope". 

Der Hit ist nur eine Frage der Zeit

Der große Wurf – also der eine Hit, der im Ohrwurmzentrum stecken bleibt – fehlt leider auch auf der EP, ebenso wie auf der vorherigen Platte "The Place I Feel Safest". Aufbauend auf der grundsätzlichen spielerischen und auch kompositorischen Qualität ist das bei CURRENTS allerdings nur eine Frage der Zeit. Bis dahin macht es auch so Spaß, den kurzweiligen hakenschlagenden Kompositionen zu folgen, bei den massiven Breakdowns und Riffgewittern mitzugehen und sich in die harmonischen Flächen fallen zu lassen. 

CURRENTS sind ein heißer Tipp für alle, die BRING ME THE HORIZON zwischen "Sempiternal" und "The Spirit" verloren haben, auch Fans von alten WE CAME AS ROMANS sollten mal ein Ohr riskieren.

 

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