Von Einst – Prophezeiung der Ahnen

Von Einst Prophezeiung der Ahnen

Stil (Spielzeit): Orchestral / Atmosphärisch / Instrumental (24:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (2011)
Bewertung: 5/10

http://www.voneinst.de
http://www.myspace.com/voneinst

In Frankfurt am Main lebt ein Mann, welcher seit über sechs Jahren sich der Musik hingibt. Der werte Herr komponiert, programmiert und spielt ein, auf dass nun sein Erstlingswerk das Licht der Welt erblickt.

Dass kein echtes Orchester vor Aufnahmegeräten sitzt, wird bei dem Einstiegs-Söngchen klar. Doch wird durch kurzes Flüstern und kurze Gitarren-Leads der Gedanke an FJOERGYN wach. Allerdings wird dieser gleich wieder beiseite geschoben. Denn in diese Richtung geht es dann doch nicht weiter.
VON EINST wandelt auf anderen Pfaden. Das Piano gibt zu Beginn den Ton an, das in einfachen Harmonien „Der Toten Tränen" gedenkt. Auch beim mehrfachen Durchlauf bleibt der Kitsch-Faktor in den Synthies kleben, selbst wenn hübsche Lead-Gitarren darüber hinwegschweben. Es ergeben sich neue Klänge, die schon fast in Electro-Songs passen. Tröpfelnd werden gläserne Tüpfelchen eingestreut, rhythmisch schwingt man spontan mit den Triolen.
Die eröffnenden, düsteren Klaviertöne zu Beginn der „Finsterkeit" könnten in einen wundervollen Black-Metal-Song münden. Doch außer dass die Dunkelheit mit hervorgehobenen Bassläufen betont wird, schleicht sich die Melancholie nur nah an mir vorbei. Dazu funktioniert die Kirchturmglocke mit nächtlichem Hintergrundrauschen in „Tal Der Kreuze" ein bisschen besser.

„Veiovis" hat schon fast poppige Züge, die doch relativ gut ins Gehör flutschen, auch wenn über die drei Minuten verteilt der Schwung etwas verloren geht. Ein paar wenige neue Harmonien wurschteln sich durch den anschließenden und abschließenden Song, aber exorbitant ausgefallene Experimente werden bis zum Schluss dann doch nicht gewagt.
Einerseits kann man sich zu dem insgesamt recht synthetisch klingenden Scheibchen recht gut in Gedanken verlieren und ein wenig von der Realität abschweifen. Dazu muss ich gestehen, dass manche Melodie durchaus wieder erkannt wird. Doch als dringendes Hörbedürfnis würde ich dieses Wiedererkennen nicht bezeichnen. Somit plätschert nur ein knappes halbes Stündchen netter Harmonien vorbei und verflüchtigt sich im großen Nebel synthetischer Schleierwolken.
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