One Way Mirror - s.t.

Stil (Spielzeit): Modener Metal mit Industrial-Schlagseite (47:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / SPV (27.06.08)
Bewertung: knappe 8 / 10

Link: http://www.one-waymirror.com/
http://www.myspace.com/onewaymirrorband

Im ersten Augenblick wollte ich sie schon in die „Industrial, Langweiliger“-Schublade stecken, aber das wäre ziemlicher Unsinn gewesen, da ONE WAY MIRROR eine ganze Menge mehr können.
Aber kein Wunder. Es handelt sich ja hier nicht um eine wirkliche Hauptband, sondern eher um ein Projekt von Leuten, die teilweise schon jede Menge Erfahrungen haben und einfach mal aus einer Laune heraus neue Musik machen wollten : Guillaume Bideau (MNEMIC), David und Franck Potvin (LYZANXIA, PHAZE I), Dirk Verbeuren (SOILWORK) und Loic Colin (SCARVE, WATCHA) dürften nicht unbedingt mehr unter das Label „Newcomer“ fallen – ihre neue gemeinsame allerdings schon. Und in der nutzen sie ihre Erfahrungen um ihre ganz eigene Form des modernen Metals zu kloppen. Der Industrial-Gedanke zieht sich allerdings wie ein roter Faden durch das Konglomerat an Metalstilistiken, die hier zu Rate gezogen werden. Neben ganz modernen Sounds, Thrashriffings und cleanen Chören dominiert hier dieser stampfende Industrial-Groove, der natürlich auch durch die Verwendung von Keys und verschiedenen elektronischen Spielereien in der Produktion noch untermauert werden.

Trotzdem sollte man OWM (gegründet 2006) nicht so einfach als „hauptsächlich Industrial“ bezeichnen – die Refrains sind schon ziemlich großes Kino und wirken teilweise eher wie Alternative- bzw. moderner Metal. Gar nicht so einfach, die ganze Kiste zu kategorisieren. Auffällig ist aber auf jeden fall die Qualität im Songwriting und Produktion, welche viel Spaß bereitet (keine Ahnung warum das Cover dagegen so lieblos wirkt…). Aber auch der Gesang (sowohl clean als auch geschrieen) lässt keine Wünsche offen. Als hätte man FILTER mit MINISTRY gepaart und mit der aktuellen Metalszene verbunden und das ganze für ein großes Publikum aufbereitet. Das nötigt mir durchaus Respekt ab, so modern und trotzdem kein bisschen anbiedernd zu klingen. Es ist zwar nicht unbedingt die Musik, die ich mir selber den ganzen Tag anhören würde, aber sie ist halt verdammt gut gemacht. Ob das FRANKI GOES TO HOLLYWOOD-Cover nötig gewesen wäre, bleibt allerdings noch eine unbeantwortete Frage.