Hopes Die Last - Trust No One

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Stil (Spielzeit):
Screamo, Metalcore (43:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Standby / Soulfood (17.02.12)
Bewertung: 6 /10

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Und die nächste Portion Metal/Hardcore aus Italien. Die Römer von HOPES DIE LAST haben mich vor ein paar Jahren mit ihrer EP „Your Face Down Now" damit begeistert, wie UNDEROTAH zu klingen, die FROM FIRST TO LAST kopieren. Schon witzig, denn teilweise war das schon wirklich arg geklaut, was da passierte. Dennoch konnten sie mich damit gewinnen. "Trust No one", das zweite Full-Length der Band, geht den Weg weiter, verlässt die FFTL-Schiene allerdings und bringt dafür vor allem ALESANA ins Spiel.

Und so klingen HOPES DIE LAST auch im Jahre 2012 nicht sonderlich individuell mit ihrer Mischung aus Screamo und Metalcore und auch die piepsigen Emo-Cleanstimmen machen das nicht besser. Um ehrlich zu sein, finde ich diese Schlumpf-Stimme auf Albumlänge auch eine ganze Ecke schwerer zu ertragen als noch auf der EP. Das die Jungs ihre Instrumente allerdings genre-fachgerecht beherrschen, lasse ich mal außen vor: wirklich schlecht spielt ja niemand solche Songs, der auch nur ein wenig auf sich hält.

Bestimmend für „Trust No One" ist natürlich der Kontrast zwischen Hart und Zart, Mosh und Melodie. Und während dies auf „Your Face Down Now" noch so sympathisch rüberkam, weil dort die Heldenverehrung so deutlich war, klingen sie jetzt einfach nur nach...naja, einfach nach jeder anderen Band, welche dieses Genre beackert. Natürlich sind die Songs knackig und die Hooks sitzen dort, wo sie hingehören (wobei: richtige Ohrwürmer finde ich nicht sofort), aber es klingt halt so tausendmal gehört – und damit geht dieses Mal einfach etwas mehr Langeweile einher, auch wenn sich Victory Records so ein Album vermutlich absolut wünschen würde – viel amerikanischer kann man nämlich kaum klingen.

Die ganzen elektronischen Elemente und Produktionskniffe, die ich zum Beispiel bei ihren Landsleuten von LIVING CORPSE abgefeiert habe, klingen hier nur nach unnötig dicker Hose und Durchschnitt. Schon seltsam, wie man aus den gleichen Zutaten so stark unterschiedliche Gerichte herstellen kann. Wer vom metallischen, moshigen Screamo einfach nicht genug bekommt und auf Stimmen vor dem Stimmbruch steht, hat hier die nächste Trendband am Start – wie gesagt, die Songs sind ja auch gar nicht schlecht und das Vorbild von UNDEROATH zu „They are only chasing safety"-Zeiten ist ja auch ein gutes (hört euch "This song plays suicide" an). Nur klingen sie mittlerweile so aufgebauscht wie eben ALESANA. Samt KATY PERRY-Cover.

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