Arkangel - Arkangel Is Your Enemy




Stil (Spielzeit): Atmosphärischer MetalCore (32:36)
Label/Vertrieb (VÖ): GSR / Cargo (20.06.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/privatehell
http://www.arkangelonline.com/
So, endlich eine weitere geschlossene Wissenslücke: ARKANGEL sind eine dieser Bands, über die ich schon viel gelesen habe, mit Sicherheit auch das ein oder andere Stück kenne, von denen ich aber eben noch nie ein ganzes Album gehört habe.
Schade eigentlich, denn die Belgier treiben bereist seit einer ganzen Dekade ihr Unwesen und sind somit definitiv sehr einflussreich für die europäische MetalCore-Szene (gewesen?). Ihr drittes Album treibt sie nun zu GSR und damit auch in meine Ohren. Und was ich da höre ist zwar nicht ganz so spektakulär, wie alles was ich zu „Prayers Upon Deaf Ears“ (ihrem Debüt vor 10 Jahren) gelesen habe, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Zwar schaffen sie es nicht unbedingt viele hängenbleibende Songs zu schreiben („Damned Forever“ und „13th Hour“ bilden da schon die Ausnahme) – dafür erschaffen sie aber eine Atmosphäre, die in ihrer Düsternis, Zerrissen- und teilweise auch Boshaftigkeit nahezu körperlich spürbar ist.
Und auch wenn Sänger Baldur nicht grade das Wort „Abwechslungsreichtum“ auf der Stirn prangen hat, setzt er mit seinen Vocals hier ganz klar ein Trademark der Band. Denn obwohl solche Keifvocals eigentlich gar nicht so mein Fall sind, passen sie hier verdammt gut ins Bild. Überhaupt spielen sich die Teile, die ich an diesem Album mag, nicht unbedingt an der Oberfläche ab: die Riffs und Moshparts sind nicht neu oder aufregend, der Sound ist noch ziemlich roh und die Songs als solche sind wie bereits erwähnt auch nicht unbedingt „Ear-Catcher“ – aber die Stimmung reißt eben alles raus. Mich erinnert das aus dieser Perspektive gesehen zum Beispiel an ZAO, die genau wie ARKANGEL das hier nämlich machen, auch mal in etwas ruhigere Parts gehen können, ohne die Untergangsstimmung zu verlieren.
Um „Arkangel Is Your Enemy“ wirklich ins eiskalte Herz zu schließen, muss man dem Album vermutlich schon ein paar Durchläufe geben. Aber die Grundstimmung des ganzen, sowie der „Oldschool-MetalCore-Flair“ belohen dafür durchaus. Wer auf ultraschnellen RiffCore mit extreme Break- oder Beatdowns steht, sollte aber vermutlich woanders zugreifen, denn der Zeitgeist steht bei diesem Release nicht grade im Mittelpunkt.