Static-X - Cannibal


Review

Stil (Spielzeit): Industrial Metal (36:58)

Label/Vertrieb (VÖ): Reprise/Warner (27.04.07)

Bewertung: Fast wie immer (6/10)

Link: www.static-x.com

 
Verrückt, dass sich diese Band so lange so erfolgreich über Wasser halten konnte. In Amerika besser als bei uns in Deutschland – hierzulande kommen STATIC X nur noch in Computerspielen cool rüber. Und so klingen sie auch acht Jahre nach ihrem Debüt „Wisconsin Death Trip“, dem immer noch relevantesten Album von Wayne Static und seiner Auswechselmannschaft: wie ein japanischer Spiele-Automat aus den Achtzigern, nämlich unwirklich, künstlich, trashig, kindisch.
„Cannibal“, das fünfte Evil-Disco-Werk unterscheidet sich im Prinzip nur in einem einzigen Punkt von seinen Vorgängern: wo bei den letzten beiden Alben melodische Refrains und poppige Songs so einige Hits ablieferten, sorgen anno 2007 in jedem zweiten Song Metalsoli für erhöhten Irrsinn. Der Rest ist mal wieder STATIC X in Reinkultur. Abgehackte Rhythmen, zu denen Frontmann Wayne seine Steckdosen-Frisur wippen kann, staubtrockene ein-Finger-Riffs und Elektrogimmiks aus der Casio-Keyboard-Software „Industrial für Anfänger“.
Wer eine STATIC-X-Platte besitzt, besitzt alle. Vielleicht sollte einer mal Herrn Static ins Ohr flüstern, dass es nicht immer gut ist, an einem Image und Soundschema kompromisslos festzuhalten. RAMMSTEIN und auch ein ROB ZOMBIE zum Beispiel entwickeln sich ja auch in kleinen Schritten weiter. Zumindest die ein oder andere Melodie, etwas mehr Atmosphäre und etwas weniger Rumreiten auf den immer gleichen Beats hätten dieser Scheibe gut getan.