Selbstverständlich ist zu diesem besonderen Anlass und bei dem hochkarätigen Line-up die Bude restlos ausverkauft, sodass bereits DOPE einen gut gefüllten Saal vorfinden und diesen in Wallung bringen. Mit leichter Verspätung betritt das Gespann um Frontman Edsel die Bühne und gibt sofort Vollgas. Das Publikum lässt sich zum Mitsingen animieren und hält Edsel fleißig die Mittelfinger unter die Nase, während die Truppe zu „Die MF Die“ und „66Sick“ über die Bühne fegt. Nach dem Coversong „You Spin Me Round (Like A Record)“ sind DOPE auch schon fertig und überlassen SOIL das Mikrofon.
Da ich den 2-Uhr-Slot beim Wacken Open Air verpasst habe, freue ich mich umso mehr, endlich einmal SOIL sehen zu können. Freudestrahlend betritt Ryan mit seiner Truppe die Bühne und macht eigentlich dort weiter, wo DOPE aufgehört haben. Die Band hat sichtlich Spaß und reißt das zurückhaltende Hamburger Publikum spielend mit. Musikalisch etwas entspannter als DOPE, widmen SOIL „Give It Up“ natürlich Wayne. Zum krönenden Abschluss entert Ryan zu „Halo“ das Publikum und singt mit den Fans im Pit um die Wette.
Die wohl jüngste Band des Abends dürfte WEDNESDAY 13 um den ausgefallenen Frontman Joseph Poole sein, welcher sich aufwendig in Szene setzt und bei fast jedem Song einen Kostümwechsel vollzieht. Mit Federschmuck, Kutte und Haken, Axt oder einem weiteren Gesicht am Hinterkopf, dem er ein Auge auspult, führt er uns eindrucksvoll durch seine Show, die an eine Mischung aus ALICE COOPER und FEAR FACTORY erinnert. Bei der Show könnte man glatt meinen, es stünde bereits der abendliche Headliner auf der Bühne, doch der folgt nach einem weiteren Changeover.
Nach dem sehr zähem „December“-Intro betreten STATIC-X und Waynes Reinkarnation XerO unter lautem Applaus die Bühne. Der Bass wummert ordentlich und mit viel Strobolight und flackernden Monitoren versetzen STATIC-X uns in Trance. Die Band wirkt eher lässig und weniger dynamisch als die anderen Bands auf der Bühne und feiert mit dem Publikum zur Musik.
Zwischendrin wird Wayne regelmäßig auf den Monitoren eingeblendet und anständig für ihn applaudiert – „Make some noise for Wayne!“. Wir geben uns dem Beat hin und schreien, moshen und hüpfen tüchtig mit. Zum Ende hin meldet sich die Band noch mal zu Wort und bedankt sich ausführlich bei den anwesenden Fans, welche XerO so gebührend in Empfang genommen haben ... welcher stellenweise etwas reserviert wirkte, aber überzeugend abgeliefert hat. Wie sich etwas später herausgestellt hat, verbirgt sich hinter XerOs Identität Edsel Dope.