Extrabreit - Frieden

Stil (Spielzeit): Spaßrock (41:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Ulftone Music


Bewertung: Gnade!
Link: www.die-breiten.de

Ich dachte, ich könnte Extrabreit mit „Hurrah, Hurrah, die Schule brennt" in netter Erinnerung behalten. Wird leider nichts, und ich mach's kurz: Diese Scheibe braucht kein Mensch. Der Rock der Jungs klingt so altbacken, dass der Staub fliegt, die Texte sind für die Musiker gesetzten Alters nicht anders als peinlich zu nennen. Die ersten Worte der Platte: „Ey Mensch, sag mal, wie siehst du denn aus? Bist du fertig oder was?" Die letzten Worte im Booklet:„Macht kein' Scheiss, macht Frieden!" Spricht für sich. Mit dem Erwachsenwerden sollte auch langsam dämmern, dass es so einfach nicht ist. Und wenn man das Ganze auch mit grauen Schläfen noch auf das Niveau einer 0815-Spaßband herunterbrechen will, muss man es entweder richtig gut machen oder man reißt nichts. Und Extrabreit reißen garantiert nichts mehr.
Der Text zu „Die Multis & Der Staat" klingt nach achter Klasse Schülerband: „Observiert mich, analysiert mich, kontrolliert mich, tyrannisiert mich, inhaftiert mich, exekutiert mich, meine Seele kriegt Ihr nie." Oder aus „Süchtig (Das Leben)": „Es ist ja nicht ganz leicht, ein Mensch zu sein, und manchmal möchte ich vor Wahnsinn schrei'n. Ich lauf durch die Straßen voller Zuversicht, dann plötzlich ist da wieder gar kein Licht." Dafür in Inge's Eck-Kneipe, wo Muddi und Vaddi sich besoffen in den Armen liegen und Extrabreit auch noch 25 Jahre nach ihren Anfängen abfeiern, weil sie noch wie damals klingen. Grauenvoll.