J Tillman - Minor Works



Review

Stil (Spielzeit): Singer / Songwriter (42:02)

Label/Vertrieb (VÖ): Fargo / Rough Trade (17.11.06)

Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.jtillmanmusic.com
http://www.myspace.com/jtillman
Mysteriös scheint der gute Mann sich ja zu geben. Den Vornamen Josh nur als Kürzel, das Gesicht stets hinter seinen Haaren oder einer Hand mit einer Kippe versteckt. Umso offener und ehrlicher legt er sein Innerstes vor uns aus in Form dieses Albums.

„Minor Works" entstand in den letzten 1 ½ Jahren zwischen Jobben und Touren und bietet melancholische Schönheiten aus dem Alltag. Minimalistisch in Form gebracht, wird auf großes Kino verzichtet, sondern reduziert musiziert. TILLMANs rauchige Stimme fungiert als tragendes Element und wird durch u.a. Streicher, Piano, seiner Gitarre und sanfte Drums unterstützt, aber niemals übertönt.

Die Songs bewegen sich im durchschnittlichen 5 Minuten Rahmen, weisen aber in diesem Zeitraum selten eine Entwicklung auf, sodass die Songs etwas zum Ende hin lahmen. Auch spielen sich die Stücke alle auf einer Tempo- und Lautstärkenstufe ab, was den zusätzlichen Eindruck von Monotonie fördert.

„Minor Works" ist aber nicht schlecht. Sauber klingend bietet es 9 Folksongs, die man problemlos nachts zu zweit im Auto hören kann. Melancholie beherrscht Herr TILLMAN nämlich wie kein zweiter. Auch sind die Texte keine Offenbarung, aber es gibt wesentlich schlechtere Singer/Songwriter. Ein großer Vorteil an TILLMANs Stimme ist, dass er sehr gefühlvoll singen kann, ohne dabei ins Weinerliche abzurutschen und somit stets ernst zu nehmen ist.

Es handelt sich um ein Album, das einfach irgendwie lala, nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend ist. Das schreckliche dabei ist einfach, dass man nicht viel mehr dazu sagen kann.

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