Lune Palmer - The Rooster

Die Arrangements sind teilweise recht groß angelegt und laden grundsätzlich zum Kopfkino ein. Während sich die Songs wie Soundlandschaften dahinschlängeln, sich langsam entfalten und eine nahezu greifbare Atmosphäre aufbauen, kommt ein sehr hoher klarer Gesang dazu, der sich mit der Zerbrechlichkeit der Songs durchaus messen kann. Fast so, als wären CITY AND COLOR auf einem Psychedelic-Trip.

Anders als ich es vom Folk kenne, legen LUNE PALMER aber auch viel Wert auf elektronische Stilmittel und erschaffen damit einen eigenen Klangkosmos. Und damit gehen meine Vergleiche auch eher weg von C&C und mehr Richtung RADIOHEAD. Und wenn ein Breakbeat dazukommt, darf man auch mal in Richtung PORTISHEAD schauen.

Auch wenn die Band (bestehend aus zwei Mitgliedern) bereits seit einer Weile dabei ist, ist „The Rooster" das erste ganze Album des Duos. Und neben all der Zerbrechlichkeit schleicht sich auch öfter mal etwas Dunkles in die Songs – was von den elektronischen Drums oft stoisch untermalt wird. An und für sich bieten LUNE PALMER damit einen wunderbaren Soundtrack für die dunkle Jahreszeit, ohne allerdings in Melancholie zu versinken. Damit ist „The Rooster" wieder einmal ein sehr eigenständiges Werk aus der Schweiz.