Stil (Spielzeit): Metal, Tribal, Acid, Electro, Dub (53:20)
Label / Vertrieb (VÖ): Eastworld / Soulfood (27.03.09)
Bewertung: 2 / 10
Links: www.tribazik.co.uk, www.myspace.com/tribazik
Puh! Die Platte „All Blood Is Red" des in London beheimateten Trios TRIBAZIK fängt schon mal schwierig an: Metal-Riffs, Tribal-Drums und Electro-/Acid-Sounds gehen hier von Anfang an eine ungewöhnliche Allianz ein.
Oder genauer gesagt: Sie versuchen es. Das kann aber gar nicht funktionieren, weil der Sound der jeweiligen Instrumente (die Samples werden über ein elektronisches Drumkit angesteuert) völlig unorganisch nebeneinander herläuft. Frankensteins Monster - nur ohne Nähte. Naja, mit viiiel gutem Willen passen die phasenweise durchaus überzeugenden Tribal-Drums, die dubbigen Bassläufe und der mit viel Hall versehene Gesang zusammen. Aber was hilft das, wenn der „Gesang", der meistens aus unglaublich uninspiriertem und nervtötend monotonem Hervorbringen politischer Slogans besteht, auch noch soundmäßig völlig verreckt? Und wenn die Songstrukturen sich als so langweilig entpuppen, wie man es schon nach zehn Sekunden befürchtet?
Klar, die drei Bandmitglieder haben alle auf persönlicher und musikalischer Ebene eine wechselvolle und kosmopolitische Geschichte zwischen Cayman Islands, Paris, London, Mitgliedschaft in Melodic Death Metal-Bands, Electro-Remixing und Open Air Raves hinter sich, die sich in einer (was ich völlig unironisch meine) bewundernswerten Ignoranz für Genregrenzen niederschlägt. Aber das resultiert nur in einer ungewöhnlichen und leider auch ungewöhnlich platten Mixtur, nicht in einem freigeistigen Coup. Der schlechteste PRODIGY-Track hat mehr Pepp, womit denn auch schon mal das Fazit vorweggenommen sei.
Der Vollständigkeit halber: Irgendwo singt noch Jaz Coleman von KILLING JOKE, deren Vorband TRIBAZIK mehrmals waren, was sich aber nur begrenzt auf die Qualität niederschlagen kann - zu zäh ist die Mucke. Zum Ausklang - wir haben es fast geschafft! - wird dann noch einmal die Leidensfähigkeit des Hörers mit einer gefühlte zwei Stunden langen Drone-ähnlichen Soundscape getestet.
Im Sinne eines versöhnlichen Schlusswortes: Wer auf ungewöhnliche Stilmischungen steht, kann mal ein Ohr bei „Molten", „As Above So Below" oder „As If" riskieren.