Geschrieben von Freitag, 29 März 2013 15:20

Psychopunch - Interview zu "Smakk Valley"

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PSYCHOPUNCH sind seit 1998 aus der Punk´n Roll-Szene im Grunde nicht mehr wegzudenken. Die Schweden veröffentlichten kürzlich ihr zehntes Studioalbum „Smakk Valley“. Sänger JM, Gitarrist Jocke und Schlagzeuger Jocke plauderten mit uns über die neue Scheibe, den Line-Up-Wechsel und lieferten uns sogar ein "Track by Track".

Stellt euch doch mal kurz vor.

JM: Ich bin der Sänger der Band, zudem spiele ich die Rhythmus-Gitarre. Wir sind aus Västeras, einer der größten Industriestädte Schwedens und haben 1998 mit der Band angefangen. Jetzt haben wir gerade unser zehntes Studioalbum „Smakk Valley“ veröffentlicht. Mit SPV/Steamhammer sind wir nun auf unserem insgesamt dritten Label beheimatet.

Jocke: Ich spiele Schlagzeug, bin seit 2007 bei Psychopunch und sehe uns vor allem als extrem energiegeladene schwedische Rock`n Roll Band.

Lindell: Die Band besteht also aus als JM, Gesang und Gitarre, JJ Schlagzeug, mir an der Lead Gitarre und Backing Vocals sowie Walle am Bass.

Wie geht es euch, wo jetzt gerade euer Album auf den Markt kam?

Jocke: Derzeit ist alles super. Gerade haben wir enorm viel zu tun, müssen uns um die Band, Promotion, Videos, Fotos und Proben kümmern. Darüber hinaus planen wir Konzerte. Mit dem neuen Album sind wir sehr zufrieden und können es kaum erwarten, das neue Material live auf Tour vorzustellen.

JM: Ich kann da Jocke nur vollauf zustimmen. Es passiert zur Zeit eine Menge rund um unsere Band und das fühlt sich toll an.

Lindell: Wie meine Vorredner schon sagten, es ist echt super gerade. Zudem freuen wir uns schon jetzt auf die kommende Package-Tour mit Girls, Tattoos, Künstlern und vielem mehr. Die Tour trägt den Namen "Rock`n Roll Overdose" völlig zurecht, startet am 11. April und wird durch Deutschland und die Schweiz führen.

Wie hoch sind eure Erwartungen an „Smakk Valley“?

JM: Unsere Erwartungen sind ehrlich gesagt enorm! Wir sind der festen Meinung, dass wir ein wirklich tolles Album geschaffen haben. Wir haben mit SPV ein neues Label, ein neues Album ist auf dem Markt und eine Tour ist in Planung – ja, die Erwartungen sind wirklich verdammt hoch!

Jocke: Wir hoffen sehr, dass das neue Album den Leuten genauso gefallen wird, wie es uns gefällt. Wir haben diesmal wirklich hart an uns und der Platte gearbeitet, schließlich ist es unsere zehnte und zudem die erste auf einem neuen Label. So hoffen wir natürlich auf positive Resonanzen bei Presse und Fans.

Lindell: Ja, die sind wirklich richtig hoch. Meiner Meinung nach ist „Smakk Valley“ das stärkste Album, das die Band je veröffentlicht hat. Sowohl die Songqualität als auch die Produktion sind echt erstklassig. Die Produktion ist zudem richtig fett geworden und es klingt einfach phantastisch. Zudem findest du eine Menge harmonischer Gesangsparts, starke Melodien,  Rock´n Roll Gitarren die grooven wie Hölle und ein wirklich treibendes Schlagzeug. Ich denke, unsere Hardcore-Fans werden wirklich überrascht sein, wenn sie das Album hören, zudem empfinde ich das Cover als mehr als gelungen.

Für dieses Album habt ihr das Label gewechselt und seid nun bei Steamhammer/SPV gelandet. Warum habt ihr euch erneut für ein deutsches Label entschieden?

Jocke: Wir haben uns im Guten von Silverdust getrennt. Es war einfach an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. SPV zeigte großes Interesse an uns und da wir fast nur Gutes über sie gehört hatten, fiel die Entscheidung nicht schwer.

JM: Wir brauchten einfach mal eine Veränderung. Da haben wir nach jemandem gesucht, der wirklich total an uns glaubt und dem wir vertrauen können. Es scheint, dass SPV die absolut richtige Wahl für uns gewesen ist. Allerdings hat es nichts damit zu tun, dass SPV aus Deutschland kommt. Sie glauben an uns und nur das zählt. Du willst einfach mit Leuten zusammenarbeiten, die an das gleiche glauben wie du und dieselben Interessen teilen. Dabei muss die Wahl darauf fallen, was das Beste für die Band ist – und wir glauben, SPV ist das Beste für PSYCHOPUNCH.

Lindell: SPV ist ein großes und bekanntes Label. Wir wären ganz schön bescheuert gewesen, das Angebot, dort zu unterschreiben, nicht anzunehmen.

2010 kam „The Last Goodbye“ heraus. War das ursprünglich als Abschied gedacht (wie der Name vermuten lässt) oder war das ein geplantes Missverständnis?

JM: Eigentlich haben wir damals nur nach einem coolen Namen für das Album gesucht. Mir kam dann die Idee, es „The Last Goodbye“ zu nennen. Wir ahnten natürlich, dass viele Leute uns darauf ansprechen würden mit der Vermutung, es sei unser letztes Werk. Aber das kalkulierten wir ein und wollten es vielleicht auch so. Daher war das schon ein geplantes Manöver unsererseits.

Jocke: Hahahaha, wir wollten einfach sehen, was für Reaktionen dieser Titel bei Presse und Fans auslösen könnte. Zudem ist es einfach ein verdammt cooler Titel für eine Platte. Und wir spielen den Song noch immer, um weiterhin die Reaktionen zu testen, hahaha!

Lindell: Aufgrund des Titels können wir schon verstehen, dass viele Leute darüber spekulierten, wir könnten uns auflösen. Es hat uns also viel Aufmerksamkeit verschafft und daher gut funktioniert.

Kommen wir zum neuen Album. Wie würdet ihr „Smakk Valley“ beschreiben?

Jocke: Voller Energie. Wir haben es geschafft, unseren Livesound etwas aufpoliert auf Platte zu bannen. Dafür haben wir sehr hart an unseren Instrumenten und an den noch so kleinsten Details gearbeitet und gefeilt. Auch der Gesang musste sich diesem Prozedere unterziehen, um wirklich die besten Parts für jeden einzelnen Song zu finden. Ziel war es, so jeden Song des Albums zu einem Killer-Track zu machen und Lückenfüller zu vermeiden. Ich würde sagen: gelungen!

JM: „Smakk Valley“ ist das beste Album, das wir bis heute veröffentlicht haben. Es beinhaltet alle guten Zutaten unserer alten Alben, ist darüber hinaus aber auch mit neuen Einflüssen bereichert worden.

Lindell: Wie ich ja schon sagte, die Platte hat unglaublich tolle Melodien, rockt dabei aber wie Hölle. Ich denke, „Smakk Valley“ vereint eine Menge unterschiedlicher musikalischer Richtungen, klingt aber dennoch nach 100 Prozent Psychopunch.

Könnt ihr alle 14 Songs ein wenig für unsere Leser beschreiben?

Back Of My Car:

JM: Der Song tritt mal so richtig Arsch und ist daher eine gute Wahl, um ein Album zu eröffnen. Der Song geht direkt in die Fresse. Wir hatten Tossa, früherer Sänger von PUFFBALL, zu Gast im Studio, der mit uns das Lied eingesungen hat.

So Jaded:

JM: Das war der letzte Song, den wir für dieses Werk aufgenommen haben und er hat sich wirklich richtig gut entwickelt. Großartig! Ich finde, der Song klingt richtig frisch und beinhaltet einige neue Einflüsse, die es bei PSYCHOPUNCH so bislang nicht gab.

Last Night:

JM: Das Lied lässt dich so schnell nicht mehr los und kann coole Gitarren und großartige Drumparts aufweisen. Zudem ist der Chorus ein echter Sing-A-Long, der dich dazu animiert, das Teil immer und immer wieder zu hören.

Jocke: Eine Melodie zum Sterben schön, dazu unglaublich griffige Gitarren und treibende Drums!

Kick in The Head:

JM: Ein weiterer schneller Rock`N Roll Song, der dich wie ein Schlag im Gesicht trifft. Zudem animiert er dich, ein weiteres Bier zu holen!

Jocke: Der Song ist wirklich schnell und besitzt darüber hinaus einen tollen Chorus.

Sitting By The Railroad:

JM: Das Lied hat echt unglaubliche Power, tolle Melodien, die dich immer wieder einfangen. Ich finde, man kann gar nicht aufhören, dem Song zuzuhören.

Jocke: Für mich ist das der Hit auf unserem Album. Catchy, coole Stimmung und tolle Melodien.

My Empty Head:

JM: Dies ist ein Rock Song, bei dem du selber einfach nur rocken willst, rocken und noch mehr rocken!

Jocke: Ich finde, das Lied macht vor allem Lust auf ein Bier.

All I Wanna Say:

JM: Der Song klingt ein wenig anders, aber immer noch großartig. Er ist poppiger geworden, als wir normalerweise klingen und lebt vor allem von seinem klasse Breakdown-Part mit den geilen Akkorden.

I Will Never Ever:

JM: Der nächste Song, der das Gaspedal voll durchtritt und erneut einen coolen Chorus vorweisen kann.

Dead By Dawn:

JM: Der Song ist ausschließlich dafür gedacht, laut mit einem Bier in der Hand mitzugröhlen. Und natürlich muss man gleich das nächste holen, wenn das erste ausgetrunken ist.

Smakk Valley Train:

JM: Muss man bei dem Titel noch irgendetwas sagen?

Jocke: Geiler Rock´N Roll Song!

Emelie:

Jocke: Ein cooler Punkrock Song mit Country-Attitüde, bei dem wir einige neue Tricks ausprobiert haben. Aber der Chorus ist uns wieder super gelungen!

Down On My Dreams:

JM: Hier klingen wir mal ein wenig anders als sonst. Der Groove ist aber erste Sahne und 100 Prozent wir.

Everybody Wants an Answer:

Jocke: Der Song klingt nach Rock´n Roll, Power und viel Bier!

You´re Totally Mistaken:

JM: Das ist der letzte Song der CD-Version. Daher haben wir uns noch einmal für einen richtig schnelles Lied entschieden, auf dem auch schön die Double-Base zum Einsatz kommt. Ein richtiger Kick-Ass Track. Ideal, um ein Album abzuschließen.

Wenn ihr „Smakk Valley“ mit „The Last Goodbye“ vergleicht, wo seht ihr die größten Unterschiede und was habt ihr anders gemacht?

Jocke: So detailverleibt wie diesmal waren wir noch nie. Zudem haben wir jeden Song so gut es geht eingespielt. Wir haben insgesamt 22 Songs aufgenommen und daraus die perfekten Lieder ausgewählt.

JM: Ich denke, vor allem die Zeit, die wir jedem Song auf „Smakk Valley“ eingeräumt haben, ist der größte Unterschied überhaupt. Wir haben uns die Zeit genommen und jedem Song das gegeben, was er brauchte. Zudem haben wir unglaublich an den Details gefeilt. Das lässt sich vielleicht nicht gleich bei den ersten drei Hördurchgängen heraushören, aber ist enorm wichtig für alle Songs.

Lindell: Vor allem die Produktion ist klar besser geworden, klingt rauer aber auch irgendwie nach viel mehr.

Das neue Album trägt den Titel „Smakk Valley“, eine sprachliche Mixtur aus eurer Muttersprache Schwedisch und Englisch. Warum habt ihr euch für so einen Titel entschieden?

Jocke: Um für noch mehr Verwirrung zu sorgen, hahaha. Ich finde, der Titel klingt so einfach cooler und sieht auch geschrieben besser aus.

JM: Wir haben bei der Titelsuche an alte Comics und alte Zeichentrickserien gedacht. Du weißt schon „Pow“, „Boom“, „Smakk“. Dazu haben wir einfach nur noch „Valley“ ergänzt, um den Rock`n Roll-Faktor nicht zu vernachlässigen. Zwei coole Wörter ergeben eben einfach einen tollen Titel für ein Album.

Erzählt mal etwas zum Making Of des neuen Albums.

JM: Cooler Titel, tolle Songs, alte Comics, harte Arbeit im Studio, lange Nächte, tolles Cover, viel Spaß im Studio, viel Bier, Girls.

Lindell: Eigentlich war es ziemlich einfach, dieses Album zu arrangieren. Am schwersten waren die Gesangparts. Dazu haben wir sehr viel Zeit investiert, um den garantiert besten Schlagzeug-, Gitarren- und Bass-Sound zu finden. Das hat mehr Zeit und Kraft gekostet, als du dir vorstellen kannst.

Nach den Aufnahmen musstet ihr einen Line-Up-Wechsel vornehmen. Was ist passiert?

Jocke: Wir drei wollten noch mehr Zeit und Energie in PSYCHOPUNCH investieren. Da nicht alle Mitglieder dazu bereit waren, mussten wir einen Tausch vornehmen. Und das war auch richtig so.

JM: Joey hatte noch andere Verpflichtungen. Er konnte einfach nicht die Zeit für die Band aufbringen, wie wir anderen – insbesondere was künftige Tourneen angeht. Wir sind definitiv im Guten auseinandergegangen und weiterhin dicke Freunde.

Lindell: Ich war ja ursprünglich der Bassist der Band. Als Joey bekannt gab, dass er einfach nicht mehr die Zeit aufbringen konnte, fanden wir heraus, dass es sauschwer ist, einen Gitarristen zu finden, der die Sorte Rock`n Roll, Punk, Powerpop spielen kann, so wie wir uns das vorstellen. So wurde ich der neue Leadgitarrist. Wir machten uns also auf die Suche nach einem neuen Bassisten und fanden in Walle den absolut richtigen. Er kommt auch aus unserer Heimatstadt, was es wirklich einfacher macht und der Sound mit ihm klingt grandios!

Gibt es noch Bands, mit denen ihr unbedingt einmal auftreten möchtet?

Jocke: Es wäre großartig, mal für KISS, meine alten Helden, eröffnen zu können.

JM: Die meisten Bands, mit denen ich mal gerne spielen würde, existieren nicht mehr. Aber auch mit SOCIAL DISTORTION oder THE WILDHEARTS zu spielen wäre toll.

Lindell: Ich fände Konzerte mit den WILDHEARTS toll, da wir musikalisch eine Menge gemeinsam haben und sie eine phantastische Band sind.

Abschließende Worte für unsere Leser?

Jocke: Kauft das neue Album, checkt die alten Sachen von uns, besucht Shows von uns und kontaktiert eure Radiosender, damit sie mehr und mehr PSYCHOPUNCH spielen.

JM: Yeahh, vielen Dank. Hört euch das neue Album an und besucht uns auf der „Rock´n Roll Overdose Tour“ im April.