Geschrieben von Freitag, 04 August 2006 00:13

Spawn Of Possession - Interview zu "Noctambulant" mit Schlagzeuger Dennis Röndum


Review
Erst kürzlich gaben die fünf Schweden von SPAWN OF POSSESSION ihr Debüt auf Neurotic Records. Mit ihrem zweiten Album "Noctambulant" hat man ein klasse Stück technischen Deathmetals am Start. Grund genug, um nach der Rückkehr von ihrer Europatour mal nachzuhaken... Hierzu konnte ich ein Email-Interview mit Drummer und Bandmitbegründer Dennis Röndum führen.


Hallo Dennis, wie würdest du euren Musikstil beschreiben?

Kurz gesagt würde ich es "technischen Death Metal" nennen, aber für eine tiefergehende Betrachtung würde ich sagen, dass SPAWN OF POSSESSION in seinen Grundfesten Death Metal mit einer Menge 'rumexperimentieren ist. Da sind viele Wendungen und ungewohnte Dinge in unserer Musik. Dazu ist es noch ziemlich technisch und überdies fehlt es nicht an Groove und Feeling.

Vor einiger Zeit wart ihr zusammen mit CANNIBAL CORPSE auf Tour. Hatte dies einen Einfluss auf eure Musik? Ihr hattet ja auf eurem neuem Album einen Gastauftritt von Pat O´Brien (Gitarrist bei CANNIBAL CORPSE).

Der Einfluss von CANNIBAL CORPSE hat sich nicht wirklich geändert, seitdem wir mit ihnen auf Tour waren. Wir sind große Fans ihrer Musik seit den ersten Tagen und wir wussten ziemlich gut, um was es bei ihnen geht. Allerdings war es ein Glück, sie jeden Abend spielen zu sehen und mitzuerleben, wie sie die Menge auseinandernahmen. Ich denke aufrichtig, dass sie die beste Liveband des Death Metals sind! 
Wir fragten Pat während der Tour, ob er ein Gastsolo auf unserem nächsten Album beisteuern möchte und er sagte zu. Wir meinen, dass er ein fetzender Gitarrenspieler ist, und es ist eine echte Ehre, ihn auf unserem Album zu haben.

Wie schreibt ihr eure Songs? Sind alle Bandmitglieder in den Prozess eingebunden?

Musikalisch sind es hauptsachlich ich und Bryssling, unser Gitarrist, die zu Hause an Material arbeiten und es in den Proberaum mitbringen, um zu sehen, was passt und was nicht. Natürlich haben alle etwas im Prozess zu sagen, aber gewöhnlich überlassen die anderen das Schreiben uns beiden. Wenn wir dann etwas zusammen haben, spiele ich Schlagzeug dazu und dann versuchen wir die Teile zusammenzufügen. Es ist wirklich ein langsamer und engagierter Prozess, aber wir glauben sorgfältig zu sein. Ich schreibe immer die Texte, nachdem ein Lied komplett ist, weil ich es leichter finde zu Musik zu schreiben.

Ihr habt erst kürzlich (am 31.05.2006) euer neues Album "Noctambulant" herausgebracht. Wie sind/waren die Reaktionen der Medien und der Metalheads, die ihr seitdem getroffen habt?

Bis jetzt waren die Reaktionen überwältigend. Die Reviews, die ich bis jetzt gelesen habe, waren erstklassig, daher hat es den Anschein, dass die Medien auf der gleichen Seite sind wie wir. Und von unseren Fans bekommen wir nichts anderes als großen Zuspruch. Es fühlt sich an wie eine Belohnung, wenn man all die Arbeit bedenkt, die wir in das Album gesteckt haben. Wir können sicher sagen, dass wir extrem dankbar sind.

Welcher Song vom neuen Album ist dein Lieblingsong und warum?

Das wechselt von Tag zu Tag, aber um die Frage zu beantworten... heute ist "In My Own Greed" mein Favorit, weil so viel Abwechslung in ihm steckt. Er beginnt mit einem unverzerrtem Teil und wandelt sich dann in etwas Brutales. Ein cooler Song.

Ihr seid gerade von eurer Europatour zusammen mit HATE ETERNAL, SHADOWSLAND und FALL OF SERENITY zurück. Wie war's?

Wir hatten einige Probleme mit unserem Tourbuss, aber darüberhinaus war die Tour großartig. Alle Bands waren supercool und wir hatten die Gelegenheit, einige tolle Shows zu spielen. Ich denke, der UK-Auftritt war ziemlich geil, da es das erste mal war, das wir dort spielten und die Reaktionen großartig waren. Ich hoffe, wir können dort nocheinmal spielen.

Das zweite Album ist gleichzeitig euer Debüt bei Neurotic Records. Was führte euch zu diesem Label aus den Niederlanden?

Wir bekamen das beste Angebot von Neurotic Records, also haben wir uns entschieden, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es ist ein schnell wachsendes Label mit einem Mörder Roster, also empfanden wir es richtig, den Stall zu wechseln.

Es gibt eine ziemlich große Zahl an Death Metal Bands aus Schweden. Aber die meisten, die ich kenne, verfolgen einen melodischeren Weg. Magst du diesen melodischen, schwedischen Death Metal Stil?

Ich höre nicht wirklich viel von diesem melodischem Zeug aus Schweden. Ich sage nicht, dass es schlecht ist oder irgendwas, es ist nur so, dass ich mich nicht richtig damit auseinandergesetzt habe. Wenn schon, dann mag ich die frühen Sachen von EUCHARIST, DISSECTION und DISMEMBER, aber das war's schon.

Habt ihr bereits Pläne für eine kommende Tour? Wie steht's mit Auftritten außerhalb vom guten, alten Europa?

Gerade im Moment haben wir keine Tourpläne. Wir waren bereits in Noradamerika und haben dort eine sechswöchige Tour im Jahr 2003 absolviert, die großartig war. Wenn es uns möglich ist, eine Tour wie diese wieder zu machen, würden wir nicht eine Sekunde zögern. Aber Europa ist auch immer noch ein ziemlich guter Ort, um zu touren.

Seinen Lebensunterhalt mit Death Metal zu verdienen ist nicht leicht. Was ist dein "Job" neben der Musik und ist es schwierig, diesen mit euren Tourplänen zu vereinbaren?

Zur Zeit bin ich arbeitslos und habe daher keine Probleme, die Stadt zu verlassen, aber normalerweise hatte ich einen Job, als wir auf Tour gegangen sind, und ich hatte das Glück einen Chef zu haben, der supercool mit mir umgegangen ist. Gewöhnlich arbeite ich im Sommer und toure im Herbst und Frühling, so dass es damit eigentlich nie Probleme gab.

Ein letztes Wort?

Danke für das Interview und die Unterstützung! Ich hoffe, die Leser genießen "Noctambulant" und trinken eine Menge Bier. Keep supporting death metal!!!