Such A Surge - Alpha


Review

Stil (Spielzeit): Crossover (48:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (04.04.05)
Bewertung: Das knallt

„Das ist kein Lächeln, das sind gefletschte Zähne" - Textzeile und Motto des sechsten Albums „Alpha". Such A Surge klingen 2005 mehr nach Metal als jemals nach Hip-Hop, der Labelwechsel zu Nuclear Blast erscheint von daher logisch.
Im Grunde spielen die Vorreiter des Crossover immer noch ihren Stiefel, nach dem vielschichtigen, melancholischen letzten Werk „Rotlicht" nun betont straight und aufmüpfig, mit rockig-rotzigen Riffwänden und knallend-knüppelnden Drums. Dabei fehlt bei „Alpha" keineswegs Köpfchen, zumal die fünf Jungs seit jeher für gesellschaftskritisches Textwerk stehen. Genau dieses nervt mich jedoch langsam an den Braunschweigern, die auch weiterhin munter ihren Pranger in den Boden rammen und den spießigen Konformisten an selbigen stellen. Als altgedienter Fan vermisse ich in dieser Hinsicht neue Gedanken und Ideen, denn Such A Surge predigen seit ihren Anfangstagen Revolution und wirken auf diesem Steckenpferd langsam ein wenig lahm.
Natürlich gibt es Ausnahmen, beispielsweise den über die Maßen gelungenen Song „Mission erfüllt", den ich bereits auf der Single abgefeiert habe und der auch auf dem Album lyrisch heraussticht. Ebenso ist „Mein Tag" ein Titel, wie er Such A Surge bestens zu Gesicht steht, gerade weil er untypisch positiv rüberkommt. - Zwar ironisch, jedoch voll speziellem Charme und dazu noch locker groovend, mit Steelgitarre auch musikalisch ungewöhnlich. Der Rest des Albums ist klangtechnisch ebenfalls einwandfrei und absolut lohende Kost, eine Verdichtung und Weiterführung von Bewährtem und sicherlich insbesondere für diejenigen von Interesse, die Surge in ungetrübter Abgehlaune hören wollen. Also ab dafür.