Vanna - The Search Party Never Came


Review

Stil (Spielzeit): Metalcore/Screamo (22:15)

Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph/ SPV (02.06)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/vanna

Metalcore und Screamo werden ja mittlerweile gerne mal gleich gesetzt, obwohl sich oft lediglich Letzteres fälschlicher Weise für Ersteres hält. Bei VANNA, einer neuen Truppe auf Epitaph, passen wirklich beide Begriffe.
Es gibt Passagen, die mit Gesang und typisch punkigen Screamo-Akkorden  aufwarten, die sich aber direkt mit schwer doublebass-lastigen Riffs abwechseln.Der Opener der EP „A Dead Language For A Dead Lady" z.B. ist ein perfektes Beispiel dafür: Zuerst wird zweitstimmig gerifft, wie es bei einer Band wie AS I LAY DYING etc. auch sein könnte und dann geht es mit Akkorden weiter, wobei cleaner Gesang und Geschrei zu gleichen Teilen auftreten. Allerdings täuscht das etwas, da auf der gesamten EP der cleane Gesang etwas weniger im Vordergrund steht, als beim ersten Song. Allerdings ist  grade dieser auch ein echter Hammer! Besonders gefällt mir der Übergang in einen Chor, der mit cleanen Akkordzerlegungen untermalt ist, bis eine zweite Gitarre im Hintergrund den Breakdown ankündigt und dann: Boom! Sehr schönes Stück! Beim zweiten Stück geht es dann wieder etwas mehr Richtung AILD zu „Frail Words Collapse"-Zeiten, der cleane Gesang wird mal eben außen vor gelassen und die Breakdowns mehr in den Vordergrund gesetzt.

Ungefähr diese Prinzip zieht sich auch durch die kompletten sechs Songs: Zuckerbrot und Peitsche, wobei beim Zuckerbrot auch immer kleine Glassplitter drunter gemischt sind, die selbst das wieder zu einer fiesen und gemeinen Angelegenheit werden lassen. Und die Breakdowns laden natürlich auch hier wieder zu einem ordentlichen Pit ein. Und auch schön an VANNA ist die Tatsache, dass man sich beide Shouter gut anhören kann. Natürlich ist der Gesang hoch - aber eben nicht nasal. Und das Gebrüll ist zwar etwas hinter einem Effekt versteckt (oder einfach etwas leiser aufgenommen) aber kann sich durchaus hören lassen. Bei dem Song „Schadenfreude" (das steht da wirklich!) und „She`s A Real Battleaxe" gibt es dann auch mal vereinzelt etwas DeathMetal-Gegrunze, was sich auch ganz gut macht. Im Gegensatz zum Grunzen benutzt die Band aber auch eben richtig schöne Chöre mit einer Vielzahl von Stimmen (neben dem Opener z.B. auch bei „I`m the Wind, You`re The Feather").

Natürlich sind auch VANNA nicht die Antwort auf die Frage nach der weiteren Entwicklung des zur Zeit so populären Genres, aber in der Flut der Veröffentlichungen zählen sie mit ihrer sechs Song-EP durchaus zu den Hörbaren. Auf Albumlänge müssten sie zwar noch etwas anziehen, aber der Grundstein ist schon mal gelegt und macht Vorfreude. Warten wir ab, ob die Leute von Epitaph das genau so sehen.