Finntroll - Nattfödd

Review

Finntroll haben es einfach raus. Auf ihrem mittlerweile dritten Longplayer verschmelzen sie Black-Metal mit Folk und finnischem Humppa (ähnlich der deutschen Polka) derart tanzbar und stimmungsvoll, dass der Begriff „einzigartig" fallen muss.

Nach dem Ausscheiden von Sänger Katla und dem Tod des Gitaristen Somnium im März 2003 bereits am Rande der Auflösung, berappelten sich Finntroll und setzen dem Hörer mit „Nattfödd" (Century Media) ein umwerfend originelles, weil klanglich absolut ungewöhnliches und abgedrehtes Album vor. Man denke an breit grinsende Black-Metaller, die zusammen mit headbangenden Folk-Konsumenten Polka bzw. Humppa tanzen.

Mit dieser zwar relativ simpel gespielten aber klanglich völlig außergewöhnlichen Mischung bleiben die Finnen sich treu und beweisen einmal mehr, dass der Brückenschlag von Metal zu Folk bestens gelingen kann. Dabei zeigen sie sowohl ihre ruhigere, leicht melancholische Seite wie auch jede Menge Gespür für harte und trotzdem heitere Kompositionen, die mehr als einmal geradezu nach High-Speed-Schunkeln schreien. Jeder Metalfan sollte sich diese Platte anhören, und sei es lediglich zur Horizonterweiterung.