We Butter The Bread With Butter - Der Tag an dem die Welt unterging

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Stil (Spielzeit): ElektroDeathcore (42:20)
Label/Vertrieb (VÖ): RedfieldRec. (14.05.10)
Bewertung: 6,5/10
Link:  http://www.myspace.com/wbtbwb

Willkommen zur Unterhaltungsshow „Deutschland sucht den verrücktesten Bandnamen". Da waren in letzter Zeit ja einige mit dabei, aber die Gewinner der aktuellen Episode hören auf den Namen WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER, in diesem Artikel nur noch mit Kürzel betitelt (WBTBWB). Und diese Kombo ist ein Phänomen. Schon vor dem Erscheinen ihres Debüts „Das Monster aus dem Schrank", führten die zwei Jungs damals wochenlang die MySpace-Charts an. Kurze Zeit nach dem Erscheinen schafften sie es sogar auf Platz #42 der US-iTunes Charts. Und nun erscheint das lang erwartete zweite Album unter dem Titel „Der Tag an dem die Welt unterging".
Der Titel dieses Werkes lässt schon gleich erahnen, dass diesmal nicht Kinderlieder neu interpretiert werden, was noch auf dem Debüt zum größten Teil der Fall war. Den Humor hat die aus Lübben, beziehungsweise Berlin, stammende Band aber dennoch nicht verloren. Titel, wie „Oh Mama mach Kartoffelsalat", „Superföhn Bananendate", "Sabine die Zeitmaschine" oder auch „Mein Baumhaus" sprechen ja schon Bände. Auch musikalisch haben sich WBTBWB weiter entwickelt und präsentieren ihre Interpretation des Deathcore, den sie auf ihrer Myspace-Seite liebevoll "Hot Deathpop" bezeichnen, um einiges abwechslungsreicher als noch auf dem Vorgänger. Natürlich finden sich auf dem Album wieder wüste Gitarrengewitter, ein kraftvolles Schlagzeug, viele mächtige Breakdowns, finsterste Growls und abgefahrene Pig Squeels. Daneben gibt es die obligatorischen elektronischen und experimentellen Elemente. Diesmal findet man sogar Streicher-Parts und eine Art Technolied.

Man merkt den Jungs auf dem neuen Werk an, dass sie erwachsener geworden sind und irgendwie auch als Band gewachsen sind. Im wahrsten Sinne, denn die Combo besteht mittlerweile aus fünf Mitgliedern. Kein Drumcomputer mehr, zwei Gitarristen, ein Basser und ein Sänger, der die ganze Zeit rumhüpft - so muss eine Band aussehen, zumindest live. Zudem darf man auch wieder einmal sagen: Dafür, dass hier alles selbst aufgenommen und selbst produziert wurde, liegt eine fette Scheibe vor.

Alles in allem bleiben WBTBWB sich also selbst treu. Allerdings verhält sich „Der Tag an dem die Welt unterging" wie oftmals der zweite Teil eines Reißers im Kino - es enttäuscht. Leider profitieren WBTBWB nicht davon, ihre eigene Nische mit ihrem Debüt gefunden zu haben. Bei ihrem zweiten Streich fehlen ein wenig die Überraschungen, die es beim Debüt noch an jeder Ecke gab. Schmunzler sind immer noch mehr als genug zu finden, und das Artwork der Scheibe als schickes Digipack lässt sich auch wieder sehen. Musikalisch hat sich aber leider nicht all zu viel getan, und das muss sich ändern. Ich hoffe nur, dass dennoch das kleine gebastelte Papp- oder Plastik-Drumkit weiterhin auf der Bühne seinen Platz finden wird. Breeee!