Lethal - Programmed (Remaster 2025) Tipp

Lethal - Programmed (Remaster 2025)
    US-Metal / Progressive Metal

    Label: Brutal Planet Records
    VÖ: 1990
    Bewertung:9/10


Nüscht! Niente! Not a single word! Genau SOVIEL hatte ich bislang von der amerikanischen Band LETHAL gehört, die 1990 ihr Debutalbum „Programmed“ rausgehauen hat. Dabei ist das Teil dermaßen stark, dass es Fans alter QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY, FATES WARNING und HEIR APPARENT schlichtweg begeistern muss! Jetzt ist dieses musikalische Kleinod noch einmal in limitierter Auflage als LP und CD erschienen.

Brutal Planet Records, die sich auf die Aufarbeitung und Wiederveröffentlichung vergriffener Klassiker und übersehener Juwelen der Metal-Historie spezialisiert haben, ist damit aus meiner Sicht ein fulminanter Überraschungscoup gelungen. „Programmed“ von LETHAL zu entdecken, war für mich, als stünde plötzlich ein verschollener Onkel vor der Tür, der sich als so geile Type entpuppt, dass ich mich nun ärgere, nicht schon vor 35 Jahren mit ihm um die Häuser gezogen zu sein.

Bandgründung 1982

So lange ist es nämlich her, dass LETHAL „Programmed“ veröffentlicht haben. Laut Presse-Info galt das Album für viele als „die beste QUEENSRYCHE-Platte seit ,Operation: Mindcrime´“ – eine Bewertung, die es für mich nicht hundertprozentig trifft. Denn LETHAL legten weniger Wert auf den Ohrwurmcharakter ihrer Refrains und kamen ein bisschen sperriger rüber – der Vergleich mit den oben genannten HEIR APPARENT liegt mir daher näher. Ein gutes Beispiel ist der Titelsong, den Ihr hier hören könnt:

LETHAL wurden 1982 in Hebron, Kentucky, von den Brüdern Eric (Gitarre) und Glen Cook (Bass) gegründet. Als Einflüsse gibt die Band die üblichen Verdächtigen wie IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST an, war aber ganz sicher auch schon frühzeitig von progressiveren Bands begeistert. Mitgeprägt wurde ihr Sound durch die starke, glasklare Stimme von Sänger Tom Mallicoat, der ähnliche Qualitäten wie Midnight oder Geoff Tate mitbrachte.

Keine große Karriere

Allerdings benötigten LETHAL ganze acht Jahre bis zur Veröffentlichung ihres Debuts, das bei Metal Blade Records erschien und von James Palace produziert wurde. Es folgten eine EP und noch ein Album, bevor sich die Band 1996 auflöste. Seit 2006 sind LETHAL immer wieder mal aktiv, unter anderem mit Auftritten beim Keep It True - Festival (2007 und 2014). Eric Cook starb 2012.

Warum mir „Programmed“ 1990 komplett durch die Lappen gegangen ist und mir nicht mal das Cover bekannt vorkam (das allerdings auch reichlich uninspiriert gestaltet ist), lässt sich im Nachhinein nicht sagen. Vielleicht wurde das Album stiefmütterlich beworben und war zudem schlichtweg ein paar Jährchen zu spät dran – bekanntlich sah der klassische Metal damals schweren Zeiten entgegen, und schon ein Jahr später sollten NIRVANA den Laden komplett übernehmen.

Neuauflage streng limitiert

Über einzelne Songs auf „Programmed“ will ich mich jetzt nicht auch noch detailliert auslassen, empfehle aber neben dem Titelstück die Songs „Another Day“ und „Immune“. Die 1990er-Version der Scheibe ist bei den bekannten Streaming-Anbietern verfügbar, einen älteren Clip zu „Immune“ gibt es hier:

Wichtig für Sammler: Brutal Planet Records bieten „Programmed“ (Remastered 2025) in limitierter Stückzahl an (CD Jewelcase 500 Exemplare / Blaues Vinyl 250 Stück). Bestellen könnt Ihr die Scheibe bei Boone’s Overstock.

„Programmed“ Tracklist:
1. Fire In Your Skin
2. Programmed
3. Plan Of Peace
4. Another Day
5. The Arrival
6. What They've Done
7. Obscure The Sky
8. Immune
9. Pray For Me
10. Killing Machine

Marcus

Als Kind geprägt durch die umfangreiche Plattensammlung meines Vaters, in der von BAP bis Motörhead alles vertreten war, sowie eine dauerhafte Infektion mit dem Kiss-Virus (seit 1979 nicht mehr abgeklungen), entwickelte sich äußerst früh meine Begeisterung für Rock, Hardrock, Metal und Konzerte. Und abgesehen von Paul Stanley und Co. gilt in meinem Fall: Je kleiner, desto feiner! Diese unglaubliche Energie, die ein Clubgig entfachen kann, ist für mich mit nichts zu vergleichen. Insofern ist es gar nicht hoch genug zu bewerten, dass es auch nach Corona und trotz bedenklicher Preisentwicklungen kleine Veranstalter und Locations gibt, die mit Herzblut dafür kämpfen, auch unbekannteren Künstlern eine Bühne zu bieten – das ist keine Selbstverständlichkeit! Daher: Support your local clubs and bands!

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Rückmeldungen und Fragen sehr gerne per Instagram @bendelmarcus oder per Mail an marcus@burnyourears.de

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