Insanity Alert - s/t Tipp

Insanity Alert - s/t
    Crossover/Thrash

    Label: Empire Records
    VÖ: 18. Oktober 2014
    Bewertung:7/10

    Bandcamp


Nach zwei EPs (lest hier die Rezension zu „Second Opinion“) kommen die Österreicher INSANITY ALERT nun endlich mit ihrer ersten Full-Length um die Ecke und sagen in einer knappen halben Stunde alles, was es im Genre des Crossover-Thrashs zu sagen gibt.

Schon das Cover ist bekloppt klischeehaft, und schon nach dem ersten Song, 'Glorious Thrash' sind die Themen einmal mehr klar: Saufen, Kiffen, Zerstören. Auch eine durchschnittliche Dauer von zwei Minuten pro Song garantiert, dass das Hirn hier nicht eingeschaltet werden muss.

Hochnäsigen Metal-Elitisten wird das ganze vielleicht zu albern sein, aber wenn sich direkt nach dem Einwerfen der Scheibe das Bier von ganz allein zu öffnen scheint und Fäuste und Beine automatisch anfangen, unkontrollierbar zu zucken, dann ist das verdammt nochmal scheißegal. INSANITY ALERT wollen keine schöngeistigen Poeten sein. Sie wollen einfach nur Spaß haben, konsumieren und rocken. Und eine halbe Stunde den ganzen Alltagsstress zu vergessen, hat noch niemandem geschadet.

Musikalisch wird dabei auf den Pfaden von alten Recken wie SUICIDAL TENDENCIES, D.R.I. oder NUCLEAR ASSAULT gewandert, dabei immer wieder eine Prise von ganz alten EXODUS und METALLICA (zu „Kill 'Em All“-Zeiten) eingeworfen. Passend dazu klingt Sänger Heavy Kevy teilweise wie Zetro himself.

Dieser Soundcocktail mag nicht originell sein, aber er enthält definitiv nur gute Zutaten. Mal gibt es einfach nur Geballer, dann wird es wieder groovig, aber die Riffs treffen immer ins Schwarze. Die ganzen Gang-Shouts tun ihr Übriges, sodass man sich auch vor der heimischen Anlage vorstellen kann, was bei den Jungs vor der Bühne abgehen dürfte.

In textlicher Hinsicht gibt man sich genau so wenig die Blöße und weiß mit so manch lyrischem Gold das Herz des geneigten Thrashers zu gewinnen. Mal muss sich einer Horde Zombies gestellt werden, die einen ans Kreuz nageln wollen: „Bleedin' like a pig, I had to get away / So I offered them a joint, but they just ran away / Turned out they had smoked my weed and got all paranoid / I just pulled out the nails and jumped down from the cross / That's right!“ - 'Crucified By Zombies'

Mal werden hilfreiche Tipps zum Gras rauchen gegeben: „What is the number one rule? / Do not use your fingers, you fool / It's a matter of life and high / Do it right or get ready to die!“ - 'Weedgrinder'

... und dann muss natürlich ordentlich gemosht werden: „We are the thrashers, it's not nice to meet you / Fuck you, we don't give a shit / This is our playground, it's where we belong / The pit gets you higher than hits from the bong“ - 'Run To The Pit'

Herzallerliebst! Spätestens jetzt sollte jeder Thrasher INSANITY ALERT auf dem Schirm haben. Das selbstbetitelte Debüt macht einfach Spaß und weckt den Bierdurst. Am besten direkt ordern!