Fimbulvet – Frostbrand / Nach Flammen Sehnsucht

Fimbulvet Frostbrand

Stil (Spielzeit): Black Metal / Pagan / Folk Metal (47:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Nocturnal Empire (21.10.11)
Bewertung: 6 /10

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Bei „Frostbrand - Nach Flammen Sehnsucht" handelt es sich bereits um die fünfte CD von FIMBULVET. Seit 2003 besteht die Band, die schon einige Besetzungswechsel durchstehen musste. Die Band stammt aus Schmalkalden und verfügt schon über Liveerfahrung mit HEIDEVOLK, TURISAS, MINAS MORGUL, VARG und ARKONA, um nur einige zu nennen. Es handelt sich also nicht um ein rein unbeschriebenes Blatt

Böse fängt sie an, die CD von FIMBULVET mit Flammenstürmen und Hilfeschreien, übergehend in Kriegsgestampfe untermalt von orchestralen Klängen. Intro halt...unsagbar schwer in wenigen Sekunden eine Stimmung einzuleiten.

Der Überfall kommt dann aber in Form von „Warganztal" in feinster Black Metal Manier, gepaart mit deutschen Gesang. Den gibt es wahlweise im garstigen, mittleren Bereich á la „Ich zieh dir gleich das Fell über die Ohren" und auch im höheren Klarbereich á la „Ich spaziere lustig mit meiner Querflöte durchs Burgtor". Irritiert mich anfangs, harmoniert aber von Song zu Song immer besser. Sänger Stephan Gauger schafft es vor allem auch den feinen Klargesang so rüberzubringen, dass es eben nicht peinlich wird. Den was er da teilweise singt ist schon hart an der Grenze und kann ganz schnell auch mies klingen. Kleiner Ausrutscher bei „Aus Knechtes Aug'" und großer Ausrutscher bei „Nach Flammen Sehnsucht", alleingestellt kommt der Gesang dann irgendwie seltsam rüber. Wahrscheinlich ist das aber die Chance ein Merkmal zu haben, dass FIMBULVET von anderen Band unterscheidet.

Die Musik an sich ist wunderbar und muss sich nicht vor den Genrekollegen verstecken. Offenes, eingängiges und vor allem melodiöses Riffing, wie es ENSIFERUM in den Anfangstagen auch nicht anders gemacht hat. Obwohl die vier Recken Christian, Falko, Steffen und Stephan aus teutonischen Gefilden kommen, schaffen sie es mühelos schon beim zweiten Song eine stilechte nordische Viking Metal Atmosphäre zu schaffen. Wer bitte legt dieser Band die Steine in den Weg, in dem man sie dem Power Metal Genre zugeordnet hatte? Wir haben hier waschechten, astreinen Pagan Metal, Viking Metal oder auch Folk Metal mit deutschen Texten...aber doch kein Power Metal?! Auch die Black Metal Parts sind gut integriert und wunderbar ausgereift, richtige schöne dicke Nebelwände rollen da aus den derb verzerrten Gitarren auf uns zu. Nachzuhören bei „Helhest".

Schade ist, dass die Produktion eher flach ist und mit der Zeit die Abwechslung der Songs fehlt, so dass mich die Band auf Dauer nicht packen konnte. Um dem Klargesang einen heftigeren Gegensatz zu setzen, könnte es für meine Begriffe noch eine Spur brachialer zugehen.

Fans von EQUILIBRIUM und VARG werden aber sicher ihre Freude haben.