Stil (Spielzeit): Melodic Black Metal (52:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Records (26.09.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.lordbelial.com
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Freunde des Teufels, LORD BELIAL haben ihr mittlerweile achtes Studio-Album fertig gemeißelt. In nordischen Gefilden war man wieder fleißig, obwohl das letzte Scheibchen erst ein gutes Jährchen her ist. Hören wir mal, was man uns böses vor den Latz knallt.
Bei der Schräglage, in der die Akkorde des ersten Tracks geschrammelt werden muss ich spontan an AVERSE SEFIRA denken. Da es aber nicht durchgehend so bleibt wie bei den Texanern, verabschiede ich mich von weiteren Vergleichen. Mit High-Speed-Geknüppel zeigen die Schweden, wo Thors Hammer hängt. Zwar wird zur Beruhigung durchaus mal das Tempo herausgenommen, die Harmonien werden auch netter, doch die Aggressivität bleibt.
Doch schon in Nummer zwei „Trumpets Of Doom“ wird es etwas bombastischer. Klassische Gitarren streuen ein gemütliches Interlude ein, während die Trompeten stark nach einer elektrischen Lead-Gitarre klingen. Auch hintergründiges Klavierspiel trägt zur diabolischen Atmosphäre bei. Diese Elemente finden sich immer wieder, wobei manchmal mit krächzendem Flüstern das ganze unterstützt wird. Der Chorus von „Antichrist Reborn“ wird von einem tiefen Männerchor gesungen, was fast ein bisschen gotische Klänge hervorbringt, doch die folgende Knüppel-Keif-Parade, fast so hoch Herr Filth, weist wieder die Richtung an.
Es sei gesagt, dass „The Black Curse“ recht selten den Fuß vom Beschleuniger nimmt, und wenn, geschieht dies nur innerhalb einzelner Songs. Vor allem am Schluss wird in den letzten beiden Songs noch mal alle Energie rausgeholt. Und doch zeigen in „Unorthodox Catharsis“ die Flitzefinger abermals ihr Können, und in „Soulgate“ bricht plötzlich der Groove ein, wobei man kurzzeitig fröhlich die Rübe in halbem Tempo schütteln kann.
Ich finde, das bisher beschriebene ist ein gutes Merkmal dieses Albums, denn es bringt Abwechslung mit sich, ohne von der Hauptstraße abzubiegen. Ob melancholische Soli, trance-artig gleichförmiges Geballer, Epik oder Brutalität, es gibt hier mehrere Raststätten, die Variabilität an der Autobahn liefern, um bei dieser bekloppten Metapher zu bleiben.
Nicht ganz so viel wie DIMMU BORGIR, etwas mehr als DARK FUNERAL und ein bisschen anders als EMPEROR, so klingt LORD BELIAL. „The Black Curse“ ist druckvoll, aber trotzdem Black Metal, vielleicht nichts für extreme Puristen, aber auch kein Popularitäts-Bombast.
Manuel
"Größtenteils harmlos."