Acrimonious – Sunyata Tipp

Acrimonious – Sunyata
    Occult Black Metal

    Label: Agonia Rec./Soulfood
    VÖ: 30.11.12
    Bewertung:8/10

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Ungefähr eine Dekade vor dem neu angebrochenen Jahr machte sich eine Gruppe Griechen auf, die Welt mit okkultem Schwarzmetall zu pflastern. Fleißig bastelten sie kleine Demos und EPs, bis vor drei Jahren ihr Debüt erschien. „Sunyata" ist nun der Nachfolger, der harte düstere Klänge mit okkulter Atmosphäre mixt.

Zwiespältig. Einerseits könnte man ein vierminütiges Intro mit relativ wenigen hintergründigen Klängen überflüssig finden. Wenn man jedoch die Boxen aufdreht und die Streicher entdeckt, die sanft auf die sakrale Stimmung hinweisen, die dem Album innewohnt, sollte man sich auf diese Eröffnung einlassen.

„Lykaria Hecate" schlägt dann schwer in die schwarze Kerbe, die gar nicht nach sonnigem Süden klingt. Nordisch-herbe Riffs, leicht melodisches Krächzen und flotte Blasts laden ein zur Schwarzfahrt. Doch okkult sein heißt auch Orgeln und den Song beschließt man dann nach diversen Zwischenparts mit groovigem Rock.
Die abgekürzte Beschreibung eines Stückes zeigt die Komplexität an, die ACRIMONIOUS walten lassen. Die kalte Raserei ist ebenso in „Adharma" vorerst das Mittel der Wahl, doch in acht Minuten (die keine Seltenheit sind) lässt sich vieles einbauen. Die manchmal pathetischen Vocals jedoch bringen ein eher sakrales Flair mit sich, als reinen Selbst-/Menschen-/Religions-etc.-Hass, vor allem wenn sie in Klargesang übergehen. Das Ganze gipfelt schließlich in einem Schlusschoral, der einer Psalm-Intonation ähnelt.

Wem gehuldigt wird, ist spätestens in „Glory Crowned Son Of The Thousand Petalled Lotus" klar – oder doch nicht ganz. Denn einerseits singen die Griechen „Hail Lucifer", der Titel bezieht sich allerdings auf ein Chakra in der Hindu-Tradition – worauf auch schon der vorherige Liedtitel verweist. Naja, die Griechen haben ja viele Götter, die Inder noch ein paar mehr, da kann man das Ganze auch ruhig mixen.

„Sunyata" ist ein buddhistischer Zustand von Leere und Freiheit. Daher ist das bunte Cover erklärbar, auch wenn es auf den ersten Blick zur oft dunklen Musik von ACRIMONIOUS nicht passen will. Der klassisch nordische Black Metal aus Griechenland in ruppigem Sound, der manchmal klerikale Klangfarben annimmt, ist jedenfalls eine prima Mischung aus Wutgeballer und melodischen Einsprengseln verschiedenster Art.