Allerdings klingen Necro und Equimanthorn, so nennen sich die beiden Schweden, gar nicht so böse, wie sie aussehen. Man könnte sogar sagen: PEST machen Spaß. Denn Black Metal als grobe Einordnung ist zwar korrekt, allerdings hört man bei PEST noch andere Elemente, so dass die Bezeichnung doch etwas zu kurz greift.
„The Crowning Horror“ ist das vierte PEST-Album, nach dem dritten haben sie eine fünfjährige Pause gemacht. Früher, so mein Eindruck anhand der Hörproben auf der Homepage, ging das Duo deutlicher in Richtung klassischen, alten BM. Auf dem neuesten Album geht es da schon abwechslungsreicher zu. Je nach Song mehr oder weniger ausgeprägt, fühlt man sich mal an alte SODOM („Demon“) oder IRON MAIDEN erinnert („Volcanic Eyes“). PEST stecken tief in der Vergangenheit, mit einem Bein in der NWOBHM, mit dem anderen in der Ursprüngen des Black Metal. Das Ergebnis klingt trotzdem frisch. PEST schaffen einen ähnlichen Spagat wie DARKTHRONE auf ihren neueren Alben.
Bei diesem Genre es natürlich selbstverständlich, dass auch der Sound stimmen muss. PEST rumpeln räudig vor sich hin, ohne zu viel darauf zu geben, jede Eins zu treffen – Hauptsache, die Attitüde stimmt. Auch die Vocals, meist ein heiseres, aber gut verständliches Bellen oder Flüstern, klingen so stolperig wie Tom Angelripper früher. Die Texte sind ein entsprechend platter Mix aus Satan und verwandtem Kram wie dem Holocaust, dem natürlich ein eigener Song gewidmet werden musste – so einen Scheiß halte ich ja für absolut verzichtbar. Aber trotzdem: „The Crowning Horror“ ist nicht weniger als eine unterhaltsame Scheibe, und das ist im Black Metal doch eine Menge wert.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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