Furze - Reaper Subconscious Guide

Furze - Reaper Subconscious Guide
    Black Metal

    Label: Agonia Records
    VÖ: 29.11.2010
    Bewertung:3/10

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Das mit der Namensfindung ist ja bekanntlich immer so eine Sache – bedeuten viele Begriffe natürlich etwas anderes, als man anfangs denken mag. So auch im Fall des norwegischen Ein-Mann-Projektes FURZE. Der Name ist im Englischen die Bezeichnung für den Stechginster, dessen Zweige und Früchte für den Menschen überaus giftig sind.

Eigentlich wurden FURZE dem Blackmetal zugeordnet, aber was einen hier erwartet, lässt sich eher als eine Art 70er Jahre Doom-Psychedelic-Black-Rock oder so ähnlich betiteln. Dass „Reaper Subconscious Guide“ wirklich eine Ode an die Ära von BLACK SABBATH sein soll, wird im Booklet erwähnt. Als Begründung für diese Art Tribut geben FURZE an, dass es ohne BLACK SABBATH keinen Metal und auch FURZE nicht geben würde.
Ob das jetzt schlecht oder gut ist, lasse ich mal dahingestellt.

Aber um ehrlich zu sein, so richtig gelingen will das mit dem "Tribut zollen" nicht ganz. Die Songs wirken zu aufgesetzt, sind zu monoton und zu lahm. Außerdem ging mir nach einigen Minuten das monotone Krächzen des Einzelkünstlers Woe J. Reaper dermaßen auf den Zeiger, dass ich eigentlich keine Lust mehr hatte, mir die Scheibe weiter anzuhören.
Und dann kommt das Album noch mit einer unterirdisch schlechten und rumpelnden Produktion daher, die ja eigentlich für traditionsbewusste Blackmetal-Bands schon typisch ist. Aber nicht so schlimm wie auf diesem Album. Da klingen selbst die ersten Alben der mächtigen BLACK SABBATH um Längen besser, obwohl die damals noch nicht ansatzweise heutige Aufnahmetechnik zur Verfügung hatten. Da hilft auch nicht die Verwendung eines eher Blackmetal oder Doom-Metal untypischen Instrumentes: der Erzeuger dieses Albums scheint dennoch mehr als stolz darauf zu sein, dass er auf seinem neuesten Werk ein Glockenspiel verwendet.

Wenn ich mir 70er Jahre Rock anhören will, greife ich weiterhin zu den Originalen. „Reaper Subconscious Guide“ hat einige nette Ansätze, um ein Tribut zu werden, aber aus den Ansätzen wird keine gelungene Umsetzung. Es glimmt kurzzeitig der alte Charme wieder auf, der aber schnell wieder verblasst.
Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF

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