Slegest – Løyndom

Slegest – Løyndom
    Black Metal/Hard Rock

    Label: Dark Essence Rec.
    VÖ: 07.10.13
    Bewertung:6/10

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Vor vier Jahren stieg Ese bei den norwegischen Düsterheimern VREID aus. Während die Erben WINDIRs einen Gitarristen verloren, mauserte dieser sich zu einem Einzelgänger, der als Multiinstrumentalist im Alleingang nach einer EP sein Debüt zusammenzimmerte. Um das Material live präsentieren zu können, gibt es nun eine Truppe, die bis dato jedoch nur für die Bühne zusammengestellt ist.

Hard Rock der alten Schule dröhnt einem entgegen, als der Norweger loslegt. Im mittleren Tempo wummern gemütliche Drums und dreckige Riffs durch die Membran. Ruppig krächzende Reibeisen-Vocals wahren die Kälte, unterdessen verleiht eine kleine nette Melodie dem Opener etwas Farbe.
„Rooted In Knowledge" hat eine aggressivere Grundstimmung, was weniger durch die englische Sprache geschieht, als dass vielmehr die Stimme eine Nuance an Bösartigkeit zulegt und einzelne Passagen rhythmisch drängender sind. Langsamkeit in „I Slike Stunder" führt zur Assoziation mit Doom, die durch eindeutig klassischen harten Rock wieder wettgemacht wird.

Dagegen wird im folgenden Track das Tempo schon fast an das obere Limit gefahren, doch im Gesamtbild von „Løyndom" wird die Schallgrenze eh nicht überschritten. Ein Wackeldackel bekommt aber genügend zu tun, wenn er genussvoll dauerhaft seinen Kopf bewegen kann.
„The Path Of No Return" verwendet wunderbare Lead-Melodien, die sich in der kargen Landschaft verlieren. „Faceless Queen" wandert zwar auf ähnlichen Pfaden, doch der Songtitel verweist auf das unspektakuläre Vorgehen.

SLEGEST hört man seine Vergangenheit an. Düstere Harmonien, kalt und rockbar sollen sie sein. Weniger Raserei, mehr traditionelles Rocken ist angesagt. Wenn man aus altem 70er-Psychedelic-Rock den Drogen-Faktor etwas herausnimmt und eine ordentliche Portion rüden Black Metal aus Norwegen dazufügt, kommt ungefährt SLEGEST heraus.

Dem ersten Werk des Solisten fehlen etwas die Hits und leitenden Melodien, die sich im Ohr festsetzen. Wenig Variabilität hinterlässt keine spitzen Schreie. Es gibt allerdings genügend Momente, die den Hard Rock aufleben lassen oder die bittere Stimmung herauskehren, so dass die Scheibe gut zum Cruisen durch die Wälder harmoniert.