Temple Of Baal – Verses Of Fire

Temple Of Baal – Verses Of Fire
    Black/Death Metal

    Label: Agonia Rec./Soulfood
    VÖ: 01.11.13
    Bewertung:7/10

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Vor fünfzehn Jahren entstand in Frankreich die Truppe TEMPLE OF BAAL um Hauptakteur Amduscias. Während man sich lange düster-schwarzer Mucke widmete, floss immer mehr der Death Metal ein, bis heute mit dem vierten Album ein fieser schwarzer Bastard kreiert wurde, der viel Todesblei versprüht.


"τo αστερι 418" heißt so viel wie „Der Stern 418" und legt als Opener einen brachialen Start hin. In derbem Sound klingt es böse wie GLORIOR BELLI als Death Metal-Kapelle. Blastbeats und kraftvolle Gurgellaute begleiten die Schredderriffs, welche auch in dramatische Langsamkeit verfallen können. Zwischen theatralischer Disharmonie und schönen Melodien gibt es in den ersten siebeneinhalb Minuten schon Einiges zu entdecken.

Währenddessen ist das folgende „Bloodangel" ein ruppiges Stück Todesblei, an dem auch schwedische Urgesteine hätten beteiligt sein können.
Ab und an werden die Gitarren episch ausführlich, untermalt von Doublebass-Gewummer. Rockig geschriene Einwürfe verleihen manchem Song den Charakter einer Tragödie, die von kantigen und unfassbaren Klangwänden eingezäunt ist.

In der Mitte der Platte wird man in „Gates Of Death" mit der Bratpfanne verprügelt, dass einem Hören und Sehen vergeht. Der Dauerbeschuss mit hohem Aggressionslevel wird danach wieder etwas heruntergefahren, um für geringfügige Entspannung zu sorgen. Diese dauert jedoch nur einige Momente, bevor wieder ein Panzerbataillon mit Dauerfeuer auf die Jagd geht.

Eine Menge deftiger Riffs mit fiesen Harmonien werden im letzten Drittel aufgefahren und erinnern mit ihrem ruppigen Sound an AOSOTH, die jedoch noch mehr auf hallende Schwärze setzen. Der ausführliche Schlusstrack bietet dann noch einmal alles auf, die „Walls Of Fire" kratzt an der Zehn-Minuten-Marke und kann wirklich als monumentale Todeswand gelten, die zum Abschluss aus allen Rohren feuert.

Auf „Verses Of Fire" wird eine gute Stunde brachiale Todeskunst serviert, die Einiges zu bieten hat. Durch die Länge der Platte verlässt einen manchmal die Konzentration, doch wenn man aufpasst, gibt es wiedererkennbare Strukturen und Melodien.
Eventuell ist diese Scheibe von TEMPLE OF BALL auch etwas für Freunde von ENTOMBED oder DEATHCHAIN. Ein bisschen kürzer und mit mehr Experimentierfreude wäre mancher Spannungsbogen noch besser herausgekommen. Doch wer es richtig brachial mag, kann sich hier prima den Schädel spalten lassen.