Enthroned – Sovereigns

Enthroned – Sovereigns
    Black Metal

    Label: Agonia Rec./Soulfood
    VÖ: 18.04.14
    Bewertung:7/10

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Seit über zwanzig Jahren ist die belgische Institution ENTHRONED auf okkulten Wegen unterwegs. Auch wenn sie mir persönlich noch nicht häufig unter die Lauscher gekommen sind, ist ihr konstant überzeugender Black Metal nicht unbekannt. „Sovereigns" könnte quasi als Jubiläums-Album gelten und ist zeitgleich die Nummer zehn in der Diskographie.

Eine schwarze Armee wandert im Marschtempo, düstere Bläser zeigen in Richtung Unheil. Gefährliche Gitarrentöne wabern durch die Membran, ein Mann kreischt, dunkle Trommeln ergeben ein flaues Gefühl in der Magengegend. Dann kommen die Blasts.
Getragene Schwermut mit dissonanten Riffs wechselt sich mit hyper-schnellem Geholze ab. Atmosphärisch wird in „Of Fathers And Flames" eine Messe zelebriert, es gibt Gruppenshouts und das Feeling einer bedrückenden, zeremoniellen Wanderung durch einen finsteren Wald. Ekstatische Raserei flüchtet sich in ruhige Trance, während mysteriöse Stimmen dunkle Geschichten erzählen.

Um sich der brachialen Gewalt fieser Harmonien auszusetzen, ist „The Edge Of Agony" empfehlenswert. Mit fast melancholischen Klängen wird abschnittsweise das Tempo heruntergebrochen, die mystische Stimmung wirkt überzeugend und wird abrupt abgebrochen.
Sowohl „Baal al-Maut" als auch der Abschluss „Nerxiarxin Mahathallah" lassen nochmals das Trommelfell erzittern. Herb verzerrte Saiten, erdiges Schlagwerk und dämonische Vocals bringen das Gehör zum Beben. Trotz erschwerter Wiedererkennung spürt man den entfesselten Hass jedes Mal erneut.

Manche Harmonien am Ende erinnern an SATYRICON, wobei der Gesamtklang aufgemotzter rüberkommt und pfeilschnelles Trommeln mit hallendem Gebrüll kombiniert. Andere schräge Stellen der Scheibe rufen wiederum die (aufgelösten) Amerikaner von AVERSE SEFIRA ins Gedächtnis.
Stimmungsvoll, variabel und anhaltend bösartig ist ENTHRONED ein - wie erwartet - gutes schwarzes Scheibchen gelungen. Von den neun Songs gehen allerdings viele nicht leicht ins Gehör und obgleich das Niveau hoch ist, fehlt etwas der Aha-Effekt. Dunkel, stark und heftig zuschlagen können die Belgier jedoch auch noch nach zwanzig Jahren.