Carnival Of Flesh – Stories From A Fallen World

Carnival Of Flesh – Stories From A Fallen World
    Symphonic Black Metal

    Label: Eigenregie
    VÖ: 02.06.15
    Bewertung:5/10

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Angeblich gibt es CARNIVAL OF FLESH schon seit 13 Jahren. Bis dato ist nicht viel passiert, außer dass es eine Erholungspause von sechs Jahren gab. Doch letztes Jahr begann es in Serbien zu brodeln und nun liegt das selbstgemachte Debüt der Truppe aus Belgrad bei uns auf dem Tisch.


Rockige Gitarren, das Keyboard greift ein und Trommelschläge stärken den Rhythmus. Kehlige Laute vervollständigen das böse Bild, werden jedoch wechselnd abgelöst von tiefem Männergesang. Bald wird klar, dass orchestrale Klänge hier keine Nebenrolle spielen.

Gerne wird dramatisch erzählt, während atmosphärisch düstere Riffs im Keller versinken. „The Promise" spielt mit diabolischen Klängen und harmonischen Skalenläufen mit Streichern, wobei die Drums oftmals roh das Tempo anstacheln.
Schweißtreibend geht es zu in „The Horror", flott lassen sich die Haare schwingen, ohne allzu großen Gruselfaktor rast das Stück vorbei. Kraftvoll geht es mit Gruppengebrüll weiter und anregende Melodien im Hintergrund wecken den grobschlächtigen Kämpfer, der das Cover ziert. Der Kampf kann beginnen.

Das fünfte von sechs Stücken ist „The Battle" und mit über zehn Minuten Länge das Zentrum der gut halbstündigen Platte. Stampfend geht es los, der Gashebel wird umgelegt und es rollen die ersten Köpfe. Während „Fire, Fire" gegrowlt wird, wechseln häufig Geschwindigkeit und Rhythmus, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Mysteriöse Ruhe kehrt ein, der Schlachter vom Dienst erzählt Geschichten und der Schnetzelreigen geht wieder weiter.
Deshalb klingen die ersten Töne von „The Regret" überraschend gutmütig, bis spätestens die merkwürdig rauen Vocals die Stimmung senken. Nette Leads ergehen sich schließlich in soundtechnischen Spielereien, die einen etwas unbefriedigenden Schluss bieten.

Ein wenig wie bei den Italienern von DARKEND gibt es bei den Serben gute Ideen, doch auch einige unausgegorene. Im Gehör festsetzen wird sich zunächst kaum etwas, dafür ist die Gitarrenarbeit zu unspektakulär. Dabei wird durchaus symphonisch und clever Atmosphäre aufgebaut und manch schwarzes Geholze macht aggressiv. Doch so homogen erzählt wie etwa bei TRANSCENDING BIZARRE? klingt es noch nicht. Das Potential für heftige, mächtige Songs ist aber durchaus zu hören.