Burial Hordes – Devotion To Unholy Creed



Stil (Spielzeit): Black Metal (36:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverised Rec./Soulfood (22.05.09)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.myspace.com/burialhordes
 

Auch in Griechenland weiß man schon lange mit Musik umzugehen, wie man an Platons Beschreibung musikalischer Erziehung der Wächter- und Soldaten-Kaste in seiner Politeia sehen kann. Ob Sokrates, Thrasymachos und Co. damals schon düstere Gitarrenmusik spielten, ist aber nicht überliefert.
Dafür tun dies BURIAL HORDES seit einigen Jahren ganz im Stile nordischen Waldschrat-Geschredders. Was heuer die Welt erobern soll, ist nach mehreren Demo-Anläufen das zweite Komplett-Album mit Namen „Devotion To Unholy Creed".

Bei klirrender Kälte wird im Keller der unebene Betonfußoden geschrubbt. In Griechenland mag es zwar eher selten klirrende Kälte geben, doch die Begräbnis-Horden erzählen in solcher Art von Gott, Zerstörung und höllischen Totenbeschwörern.
Nicht nur kalt, sondern auch eher von der rumpeligen Sorte ist diese BM-Platte. Annäherungen an die Könige des Puristen-Sounds DARKTHRONE können hörbar nicht ausgeschlossen werden. Dramaturgische Elemente, die in älteren SATYRICON-Werken filmisch-chorisch den Schauer-Faktor nach oben schraubten, lassen sich unter anderem in „Devotion To Unholy Creed" vernehmen.

In „God's Cutthroat" fühlt man förmlich die Stichsäge, welche gemächlich den Kehlkopf aufschneidet. Wie die Axt im Wald, berstend geht das Leben im Wald dahin, am Ende des Songs in bühnenmäßig theatralischem Klarton, der sich permanent steigert. „Splendid Destruction" weist fast schöne Harmonien auf, die von der Rhythmus-Fraktion schnell zunichte gemacht werden. So soll es sein - die Ästhetik der Zerstörung hat nicht nur unanständig brutale Züge.

Zunächst legte ich die Scheibe ein und meine ersten Gedanken waren in etwa folgendermaßen: „Och, dieses Mal aus Griechenland. Old School - wir wollen die alten Wurzeln aufleben lassen. Aber originell muss es nicht sein. Einfach nur rau und böse. Also nix besonderes."
Doch nach einer höheren Anzahl von Umdrehungen von „Devotion To Unholy Creed" kommt mir immer mehr der Gedanke: „Siehe den Song-Titel und höre zu. Stimmt eigentlich." Klar, dass BURIAL HORDES kein neues Fass aufmachen. Überanstrengt werden hier auch keine Gehirnwindungen. Ohne schwer zu beeindrucken ist dies höchstens ein nettes Plättchen für den kleinen Bluthunger zwischendurch.