Carpathian Forest - Fuck You All


Review


Stil (Spielzeit): Blackmetal / Black´n´Roll (46:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Season Of Mist (19.05.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.tnbm.no

Da sind sie wieder, die Jungs aus dem Wald um Blackmetalveteran und Schreihals Nattefrost. Der Albumtitel könnte nicht passender gewählt sein. Pflastert man doch schon seit Jahren den eigenen Merchandise mit dem Spruch "Fuck You All" zu und auch sonst mag dieser markige Spruch zur Bandattitüde passen. Wirklich aussagekräftig ist dieser nicht, aber wen stört das schon. 

Das vom Bandkopf Nattefrost himself kreierte Coverwork zeigt einen kleinen Einblick in den verschrobenen Geist... Entstanden während eines Kuraufenthalts lassen sich allerlei mystische Symbole, Formeln, Insekten, aber auch ein überdemensioniertes "Glied" erkennen. Anbei auch noch eine Comicgeschichte auf einer mir unverständlichen Sprache. Doch zu den inneren Werten.

Richtig Blackmetallisch geht es los. Nattefrost keift gewohnt seinen Text. Viel Hall kommt  da zum Einsatz. Aber im Grunde ist alles beim Alten geblieben. Monotone Riffs, Geknüppel, Tod und Teufel. Einzig etwas rockiger und dreckiger klingt die aktuelle Scheibe. Das erinnert mich an den jüngsten Output "Now, Diabolical" von SATYRICON. Nur war mir deren Black´n´Roll noch experementierfreudiger. CARPATHIAN FOREST geben sich dafür rauher und aggressiver. Mit dem zweiten Song "The Frostbitten Woodlands Of Norway" zitiert man auch ein wenig IMMORTAL oder will man diese auf die Schippe nehmen? Ich weiß es nicht. Nattefrost und Kollegen nehmen sich selbst dann doch nicht allzu ernst. Mit dem Song "The First Cut Is The Deepest" integriert man gar CAT STEVENS. Hauen die ersten beiden 2-3 Songs noch rein, flacht der Hörgenuss im Verlauf der Platte merklich ab. So fängt man würdig an, pflügt sich selbst aber dann in durchschnittlichen Blackmetal unter. Klar ist der Rest der Scheibe auch noch schön rockender Blackmetal, aber eben keine Glanzleistung.

Fazit: 2-3 klasse Songs machen kein klasse Album. So können die Songs "Vi Apner Portem Til Helvete" und "The Frostbitten Woodlands Of Norway" überzeugen, anschließend bietet sich eher Standardkost. "The First Cut Is The Deepst" ist dann noch ganz witzig, wenn man das Orginal kennt. Die aktuelle Scheibe von SATYRICON war dann doch einfach besser.