Nefarium - Haeretichristus




Stil (Spielzeit): Black Metal (35:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Agonia Records / Twilight (18.01.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.nefarium.org
http://www.myspace.com/nefarium

Im Land des Hauptsitzes der katholischen Kirche gibt es auch eine dunkle Seite.
NEFARIUM sind aus dem Holz geschnitzt, was man eher in skandinavischen Wäldern vermuten würde. Doch mit „Haeretichristus“ wollen die Italiener ein Statement dafür abgeben, dass nicht nur Nordeuropa auf düstere Musik abonniert ist.

Mit „Lucifer’s Betrayal“ fängt die Prügelei an. Nach dem gesprochenen Intro hauen die Südländer in die Saiten und Felle, dass die Luft nur so vibriert. In Teil zwei merke ich schon, dass der Wiedererkennungswert in der Hinsicht recht groß ist. Doch neben obligatorischem Highspeed-Geknüppel wird hier plötzlich ein mit einigen Breaks und rhythmischen Spielereien gepflasterter Weg eingeschlagen. Aber irgendwie will der Part der Progressivität sich nicht so richtig einfügen. Das Gesamtbild ist nun mal eher eines, was mit hohem Tempo und dahinter gelegten typisch schwarzen Gitarrenlinien arbeitet.
Im weiteren Verlauf gibt es sonst eher weniger Abweichungen von der Hauptstraße. NEFARIUM walzen mit ICE-Geschwindigkeit durch die Lande, was mich manchmal durchaus an DARK FUNERAL erinnert. Ist auch kein Wunder, wenn Chaq Mol von eben genannter Band zweimal als Gastgitarrist auftritt. Zusätzlich bringt sich in einem Song Infaustus von SETHERIAL als Gastschreier ein. Mit prominenter Unterstützung lassen die Jungs jegliche Erinnerungen von Strand, Sonne oder Alpenwandern vergessen. Hier zählt nur eins: In kürzester Zeit wird aus allem in aggressiver Manier Kleinholz gemacht, was sich in den Weg stellt.

NEFARIUM liefern eine ordentliche schwarz-metallische Platte ab, die sich fast zwischen nordischen Düsterheimern wie MARDUK oder DARK FUNERAL einreihen kann. Allerdings fehlt manchmal etwas der Pep, der leider mit kleinen progressiven Ausflügen nicht immer wettgemacht werden kann. Ich würde sagen, dass die Südländer mit „Haeretichristus“ ein solides dunkles Scheibchen abgeliefert haben, das sie aber noch nicht ganz auf den Olymp katapultiert hat.