Devilish Impressions - Diabolicanus - Akt III: Armageddon




Stil (Spielzeit): Extrem Modern Black / Death Metal (50:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Conquer Records (Januar 2008)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.devilish-impressions.com
http://www.myspace.com/devilishimpressions

Welch ein Titel! „Diabolicanus – Act III: Armageddon“ von DEVILISH IMPRESSIONS.
Nach gut sieben Jahren im Geschäft legen die Polen nun ihre dritte Platte auf den Teller, wobei die erste noch in Eigenregie produziert wurde. Mittlerweile ist für das Mastern ein alter Bekannter namens Andy Classen zuständig, der auch schon für Größen wie LEGION OF THE DAMNED oder BELPHEGOR einen amtlichen Sound kreiert hat.

Schon die Namensgebung verrät einerseits teuflischen Untergangscharakter, aber auch eine gewisse Komplexität, die sich in der Ausführung der Musik widerspiegelt. Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Hören dieser Platte meine Schwierigkeiten hatte. Progressivität in Ehren, aber zunächst klang das alles ziemlich konfus. Doch nach einigen Drehungen unter dem Laser meines CD-Players sieht das schon etwas anders aus. Vielleicht liegt es auch an mangelnder Erfahrung, denn ich kenne DEVILISH IMPRESSIONS bisher noch nicht.

Gleich zu Beginn zieht die Bande mit einem Schlachtruf ins Feld der chaotischen Teufeleien. Eben jener aggressive und etwas wirre Anfang bringt den Hörer in einen Strudel, der im weiteren Verlauf jedoch schnell aufgelockert wird. Mit Flötentönen dudelt eine hübsche Melodei hinter diabolischem Shouten. Am Ende des Eingang-Tracks „T.H.O.R.N.S.“ wird in einem kleinen lateinischen Choral die Stimmenvielfalt vergrößert. Solche kleinen Zwischen-Gesänge in der alten Sprache gibt es im Folgenden immer wieder, wobei es ab und an auch stimmlich abdriftet in klagendes, wütendes Schreien. Wenn sich da mal einer nicht die Stimmbänder zerschreddert.
Gerade der vokale Bereich wird avangardistisch ausgereizt. Zu Beginn von „The Word Was Made Flesh Turned Into Chaos Again“ schaben Steine aufeinander, als ob der Klempner den Kanalisationsdeckel von unten wegschiebt. Anschließend kreischt und schreit er, quietscht wie ein sterbendes Ferkel und landet letztendlich im Soundgewand der Schwarzen Musik, wo sich der Gesang „normalisiert“. In diesem Stück darf man außerdem sogar einem netten Solo der Sechssaiter lauschen.
Manchmal hört man auch orchestrale oder Orgel-Ansätze, unter anderem im Schlussstück „Mass For The Dead“. Doch atmosphärisch bringt es meist nicht die erhoffte Wirkung, da es zu sehr im Hintergrund bleibt. Einerseits gibt es einige schwarze oder prügelnde Passagen, die mit diabolischer Verrücktheit gewürzt sind. Und doch ist diese Vielfältigkeit nicht aus einem Guss.

Schwierig! Ich glaube, das umschreibt die Musik von DEVILISH IMPRESSIONS zumindest teilweise. Zwischen progressivem Black Metal und kleinen Todes-Knüppeleien finden sich immer wieder verstörende Elemente, die zwar passend düster sind, aber teilweise auch verwirrend komisch wirken. Insgesamt ist „Diabolicanus“ ein interessantes Klangerlebnis, und wer auf aggressiv verrückte Sachen steht, könnte durchaus ein Ohrläppchen herunterklappen.