Be Persecuted – End Leaving




Stil (Spielzeit): Depressive Black Metal (35:37)
Label/Vertrieb (VÖ): No Colours Rec. (01.12.09)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/leavingbp
 

Wie BE PERSECUTED beweisen, muss man nicht aus Skandinavien kommen, um düster aus einem schwarzen Mantel blickend sich die Pulsadern aufzuschlitzen. Denn das zweite Album des Trios erreicht uns aus China und sagt uns schon mit dem Cover, dass der rote Lebenssaft in Verbindung mit Haarschneidegeräten den wahren Lebenssinn ergibt.

Still, in aller Gemütsruhe schneidet die Säge durch das Fleisch. Da – der erste Schrei verhallt im Nirgendwo. Das Kreischen vermehrt sich, wird intensiver, doch der Puls schlägt noch – beziehungsweise er setzt ein in Form von Schlagzeug. Zunächst eine Wand aus kratzendem Sound, der mit düsteren, langsamen Leads begleitet wird, entsteht später ein bisschen Wut, die bis zur Unkenntlichkeit verzerrt herausgebrüllt wird.
Das Todeskrächzen bleibt in seinem Schmerz nicht immer dem Rhythmus treu, wodurch manchmal die Wirkung eines Sprechgesangs eintritt. Verwirrend wird es allerdings nicht, da das hypnotische Geknarze sonst konstant durchläuft, wie es in der Depression halt so ist.

Wer depressiven Black Metal kennt, weiß, dass er nicht zuviel Abwechslung erwarten darf. Dies gehört auch gar nicht hierhin. Denn frei nach Schopenhauers Motto „Leben ist Leiden" wird die Qual in ihrer endlosen Monotonie dargestellt. Keine Spielereien, keine extravaganten Instrumente, einfach nur entstellte Gitarren- und Menschentöne, die vom einfachen Rhythmus des Lebens angetrieben werden, so klingt die chinesische Hoffnungslosigkeit. Zum Abschluss geleiten einige karge Klavier- und Klampftöne den Lauschenden in die ewige Ruhe. Das klischeehafte Gewitter im Hintergrund hätte nicht unbedingt sein müssen, aber für manchen gehört es einfach dazu.
Die wenigen Riffs von BE PERSECUTED bringen genug Leiden mit, dass eine Rasierklinge gar nicht ausreicht. Doch „End Leaving" ist nur etwas für extreme Puristen. Liebhaber von DIMMU BORGIR oder ähnlichem werden vermutlich nur verwirrt die Boxen anstarren in der Meinung, es wäre etwas mit der Musikanlage nicht in Ordnung. Hörer, die sich eher in den Grabstätten von SHINING und Konsorten tummeln, sollten dem chinesischen Trio eine Chance geben, denn mit den Jungs kann man getrost in die ewigen Jagdgründe eingehen.

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