Deus Inversus – Mastery Over The World

Deus_Inversus_Mastery_Over_The_World

Stil (Spielzeit): Death Metal (46:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Nihilistic Empire/Twilight (17.09.10)
Bewertung: 5/10

Links: http://www.deusinversus.info
http://www.myspace.com/deus-inversus

Auch wenn die Ruhrpottler des umgekehrten Gottes schon einige Jahre in der Szene mitmischen, lassen sie nach über elf Jahren Bestehen erst ihre zweite Scheibe auf die Welt los. Auf dem Cover wimmelt es nur so von Totenköpfen, umgedrehten Kreuzen und kriegerischen Engeln, so dass die Botschaft eindeutig ist.

Mit dem Titeltrack am Anfang des Albums gibt es auch keinerlei langsame Heranführung an den Holzhammer, sondern man zählt im Kopf bis drei und legt los. Festhalten kann man gleich, dass sich die Produktion im Vergleich zum letzten Output um einiges verbessert hat. Zwar könnten die Gitarren manchmal noch ein bisschen differenzierter ihre Riffs herausballern, doch dieses Mal wird deutlich mehr Druck und Klarheit im Klang geboten, ohne dass man sich von klassischem altem Sound verabschiedet.
„Beast In Sight“ eröffnet mit netten Doppelleads und die dunklen Growls erinnern stark an Glen Benton. Doch schon dieser zweite Song wirkt irgendwie komisch. Mit vertrackten Rhythmuswechseln, längeren Soli und dann wieder reinem Dampfhammer, der die Riffs etwas verschwimmen lässt, kommt es mir so vor, als ob der Anspruch zu hoch geschraubt wird. Der Versuch von vielerlei Variation weckt weniger gespanntes Interesse, als Irritation und auch beim mehrmaligen Durchlauf ein Drüberhören. Vielleicht hängt dies teilweise auch damit zusammen, dass sechs der zehn Songs die fünf Minuten Spielzeit knapp oder deutlich überschreiten.
In der Mitte bekommt man das obligatorische akustische Zwischenspiel mit Gewitter geliefert, bevor man wieder den Motor der Harley anschmeißt. „Down The Acheron“ bringt anfangs einen guten Drive mit, der sich im späteren Verlauf fast in Spielereien verliert. Schade auch, dass zum Beispiel in „Funeral Of God“ manch hübsche Melodie untergeht in dem wenig reizvollen Pressluftgehämmer.

Klar dürfte sein, dass amerikanische Vorbilder wie MORBIL ANGEL, DEICIDE oder IMMOLATION den deutschen Jungs Inspirationen liefern. Doch die großen Namen können mit „Mastery Over The World“ nur an den Fußsohlen gekitzelt werden. Manche Harmonie-Ideen klingen ganz gut nach, doch da auf die gesamte Länge verteilt das Geholze kaum körperliche Reaktionen hervorruft, muss an den Spannungsbögen noch gearbeitet werden. Das Potential zum arschtretenden Old School-Death kann auf jeden Fall noch besser genutzt werden.