The Antiproduct – Fear Machine

The Antiproduct Fear Machine

Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (53:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (11.05.12)
Bewertung: 5,5/10

Myspace
Facebook

Schon vor acht Jahren trafen sich zwei Wiener Jungs und hatten die Idee, sich der Gemeinde melodischen Todesbleis aktiv anzuschließen. Als die Truppe komplettiert war wurden Lieder geschrieben, die erste Demo-Scheibe unters Volk gebracht und der ein oder andere änderte seinen Status bei der Band auf „ehemalig". Nach langer Anlaufphase und schon ein bisschen Live-Erfahrung gibt es nun das Debüt zu belauschen.

Nach einem amüsanten Intro aus dem Mix verschiedenster Filmzitate zwischen „I have a dream" und Porno-Stöhnen wird das erste Riff aufgefahren. Der eigene Anspruch, modernen Melo-Death zu zelebrieren, kommt zu Beginn des Albums eher auf den Teller als die Idee, dass noch das Gewürz der alten Schule den Geschmack verstärken würde.
Schon nach den ersten paar Songs fallen aber auch Hardcore- bzw. Metalcore-Elemente auf, wie kleine Breakdowns, die in den Anfängen der Platte weniger auffällig dazwischengebastelt sind. Hartes Shouting, das einen Funken Melodie in sich trägt, sowie vereinzelte Grunzer halten das Aggressionslevel hoch. Klassische Text-Teilchen zum Mitbrüllen wie „Rise" oder „Tear down the walls" bringen live bestimmt Stimmung, sehen aber auch aus, als ob manche Lyrics aus dem Wiederkäuermodus kommen.

Ein obligatorisches Ruhepäuschen in der Mitte wird jedoch nicht dazu genutzt, im nächsten Song den Hörer mit heftigstem Geballer zu erschrecken. „Forever In Silence" ist dann ein eher im Gemütlichkeitstempo gehaltener, schwerfälliger Harmonie-Brocken, der leichte Melancholie aufsteigen lässt. Hier haben die Wiener sehr schöne Leads komponiert, die mir in dem gesamten Soundtrack der „Angstmaschine" etwas fehlen.

Wenn die Platte mehrmals serviert wird fällt auf, dass auf „Fear Machine" doch nicht allzu viel auffällt. Man kann zwar bei einem Debüt nicht verlangen, dass es andere überragt, aber es ragt eben auch nicht so richtig aus der Masse heraus. Während in „Down" noch orientalische Melodien eingestreut werden, sowie an anderer Stelle diverse kleine Tonschnipsel aus anderen Gefilden, wirken die fünfzig Minuten einfach zu spannungsarm.

Für ein in Eigenregie aufgenommenes Album ist der Sound professionell und bläst einem durchaus die Rübe weg, wie es die Kollegen von HEAVEN SHALL BURN auch ganz gut können. Der Kollegenverweis zeigt an, dass außer geringfügigen Soundeinstellungen nicht allzu viel Old School zu finden ist. Modern und melodisch, aber auch etwas einförmig knallt das Debüt der Österreicher durch die Membran, ohne bisher für großes Aufsehen zu sorgen.

Mehr Death Metal Reviews