Dark Disciple - Kill Everything Worship Nothing


Review


Stil (Spielzeit): Brutal Death Metal (38:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Mad Lion Records / Twilight (29.09.2006)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.darkdisciple.com

DARK DISCIPLE sind soetwas wie Gangster im Bereich des Brutal Death Metals. Besucht man die Bandhomepage wird auf der Startseite gleich darauf hingewiesen, dass man sich hier auf Bandenterritorium bewegt. Beheimatet in Baltimore - Maryland, also aus dem Bible Belt der USA, machen DARK DISCIPLE klar, dass sie einen Scheiß auf Gott, Religion, Gesellschaft und auch Frauen geben. Die Lyrics sind entsprechend deftig und würde man über jedes "fuck" einen Piepser legen hätte man hier einen effektiven Kopierschutz. 

Seit 1999 verbreiten DARK DISCIPLE ihren Hass und haben bereits zwei Demos und ein Album auf der Habenseite. Auf dem ersten Albumcover durfte sich Martin Luther der Umklammerung eines Skelettes erwehren. Ohne Kompromisse geht man zur Sache und hat dabei eine gewisse Hardcoreattitüde. Man könnte es auch Aggro nennen, lässt sich doch auch ein SIDO-Totenschädel im Artwork wiederfinden. 

Musikalisch orientiert man sich an CANNIBAL CORPSE, von denen man auch das Cover "A Skull full of Maggots" im Gepäck hat, welches man gekonnt neu interpretiert und mit fetter Produktion einfach noch geiler rüberkommt, als das Orginal. Wem also das letzte CANNIBAL CORPSE Album "Kill" zu lasch war, bekommt hier eine extra große Portion Widerlichkeiten an den Kopf gegrowlt und geschrien. Auf der anderen Seite haben die Amis auch grindcoretypische Introsequenzen im Aufgebot, die beim ersten Hören noch einen gewissen Unterhaltungswert haben, aber nach zig Durchläufen nur die hervorragende Musik stören. So möchte ich die Geräusche einer Darmentleerung nicht unbedingt mehrmals über mich ergehen lassen. Trotz aller Vorbehalte, die man aufgrund der Lyrics gegen die Truppe haben kann, die Musik ist wirklich abwechslungsreich, gespickt von Dynamikwechseln und voller Ideen. Groove und Raserei ohne Ende. Zusammen mit den Vocals wird hier weit mehr als eine durchschnittliche Leistung feilgeboten. DARK DISCIPLE treten Arsch ohne Ende und sind ihrem Vorbild auf den Versen, ohne diese zu kopieren.

Fazit: Wer deftige Texte, die jegliche Geschmacksgrenze mühelos wegräumen, verkraften kann, dem wird hier ein klasse Stück Death Metal serviert. Mutig, dass man die Lyrics überhaupt abgedruckt hat, aber drohende Zensur wird von manchen auch als Kaufargument gewertet. Man gibt sich technisch versiert, aber nicht verfrickelt. Das nächste mal aber lieber einen Song mehr und zwei Intros weniger.

Anspieltips: In  Gods Hands, Pussy is the Enemy, Kill Everything - Worship Nothing

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