Autumnal Reaper – Rise Of The Raging Death



Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (43:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Apollon Rec. (10.11.09)
Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.myspace.com/AutumnalReaperBand
 

Einerseits sind AUTUMNAL REAPER keine Neulinge und schon seit Anfang der Neunziger in der Hartwurstszene unterwegs, andererseits haben sie bisher noch nicht den großen Wurf gemacht, um die Karierre-Leiter etwas weiter hinaufzukraxeln. Deshalb beehren sie uns nun mit dem dritten Komplett-Album, das aus den Niederlanden den Weg über die Grenzen gefunden hat.

Die tief-gestimmten Axthölzer häckseln nach kurzem Anlauf ordentlich los, wechselnd wird schweinisch gegrunzt oder geschrieen, wie es sich in der Letal-Abteilung gehört. Wenn die Anfangs-Kanonade des Drummers in „Requiem" loslegt und in ein deftiges Riff übergeht, meint man schon ein rassiges Todesschiff abfahren zu sehen, doch die zweite Hälfte des Songs rutscht plötzlich in schwarze Gebiete ab, in denen Säge-Gitarren auf ordentliche Blasts treffen.
Manchmal habe ich das Gefühl, das niederländische Quartett kann sich nicht so richtig für eine Richtung entscheiden. Denn die Stücke sind oftmals nicht angeschwärztes Todesblei, sondern sie wirken manchmal etwas willkürlich in ihrer Zusammensetzung. Deshalb bleiben von den gespielten Melodien die wenigsten im Hirn haften.

Als Special-Guest fungiert ein Synthie-Mann, der in zwei Songs zum Zug kommt. Ein kleiner Spritzer abgespactes Elektronik-Gedöns oder alienmäßige Hintergründe sind allerdings nicht wahnsinnig innovativ und können vernachlässigt werden, da sie hauptsächlich als Intro in die Songs ihren Zweck ziemlich unspektakulär erfüllen.
Vom gesamten Soundgewand her kommen mir zwischendurch UNANIMATED in den Sinn, die ähnlich ruppig, aber auch melodisch zu Werke gehen. Doch der Unterschied ist, dass ich nach dem Durchlauf des letzten UNANIMATED-Albums Ohrwürmer vor mich hin singe, und nach „Rise Of The Raging Death" kaum ein Ton hängen bleibt.
Technisch einwandfrei, wenn auch nicht übertrieben komplex, schreddert der Vierer ein anständig produziertes Scheibchen zusammen. Aber um aus der Masse der Brutalos herauszustechen, muss man leider ein bisschen mehr bieten. Für die Backgroundmusik zum Kaffeetrinken geht das in Ordnung, doch ein Album zum Kennen- und Liebenlernen ist dieses doch eher nicht.

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