Emigrate - s/t




Stil: Electro-Space-Rock
Label/Vertrieb (VÖ): Pilgrim / Motor (31.08.2007)
Bewertung: Gute Scheibe, aber ohne Seele (6/10)


Link: www.emigrate.eu
Hinter dem Soloprojekt EMIGRATE steckt RAMMSTEIN-Gitarrist Richard Z. Kruspe, der für die gesamte Musik, Texte, Gesang und den Großteil der Gitarren verantwortlich ist. Wenn RAMMSTEIN für Berlin steht, dann ist EMIGRATE das New Yorker Gegenstück. Die Musik ist amerikanischer, lebendiger, vielfältiger, gleichzeitig aber auch düsterer. Die Stimme von Kruspe klingt dabei überraschend angenehm und variabel, teilweise erinnert sie in den spacigen Momenten an BABYLON ZOO (falls die noch jemand kennt) und den EMIL BULLS.

Highlight der Platte ist sicherlich das treibende „Wake Up“, welches zunächst mit einem relativ unspektakulären Eingangsriff beginnt, sich aber spätestens beim Melodie-Part als echter Smasher entpuppt. Allerdings gibt es aber auch einige Durchhänger, so dass der Gesamteindruck dann doch eher unspektakulär ausfällt. Wahrscheinlich sind für meinen Geschmack einfach zu viele langsame Nummern auf der Scheibe, vor allem der Abschlusssong „You Can’t Get Enough“ ist einfach nur mies. Was hat sich EMIGRATE dabei bloß gedacht? Von jemandem, der mit seiner Hauptband so viel erreicht hat, hätte man durchaus mehr erwarten können, auch wenn das Album bei der Kundschaft ankommt, aber der Massengeschmack war ja noch nie ein Zeichen für Qualität. Wenigstens ist die Produktion astrein, aber das darf man heutzutage ja auch erwarten.

Was auch nicht unerwähnt bleiben soll: Leider sind auf der Promo-CD die Tracks mit einem hässlichen und viel zu lauten Audio-Stamp versehen (man bekommt jedes Mal einen Schreck), zudem wurden einige Songs nach weniger als zwei Minuten ausgeblendet. Damit tun sich Label und Band sicherlich keinen Gefallen.