Le Mans - Rebel Action


Review


Stil (Spielzeit): Indie/Gothic Pop (37:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Utrachrome/Rough Trade (28.07.06)
Bewertung: 8 von 10
Link: http://www.lemans.se
LE MANS, das ist nicht etwa die einstige Melodic-Rock Us-Combo aus den 80ern, sondern ein skandinavisches Six-Pack, dessen Line-Up Kris (Gesang), Walle (Gitarre), Pehr (Gitarre), Fred (E-Bass), Zara (Klavier) und Morgan (Schlagzeug) bestreiten. Die sechs Schweden aus Eskilstuna taten sich im Jahr 2003 zusammen und haben sich in ihrer Heimat bereits einen Namen als ‚Must See Live-Act’ gemacht. Schon nach ihrem vierten Live-Gig wurden sie von Ultrachrome/Sound Pollution aufgespürt und angeheuert. Nun wird es Zeit für ein Studioalbum, um den Namen LE MANS und den doch irgendwie außergewöhnlichen Musikstil der Band in der Welt bekannt zu machen. Bereits Anfang des Jahres erblickte „Rolling The Stones“ als erste Single der Schweden das Licht der Welt. „Rolling The Stones“ ist einer von insgesamt 11 Songs des Le Mans-Debütalbums „Rebel Action“, die allesamt darauf warten, losgelassen zu werden. 

Der Silberling bietet eine faszinierende Mischung aus Indie/Alternative, Eighties-Rock, Pop und einigen Post-Punk-Einflüssen, mal kraftvoll und bestimmt, dann wieder melancholisch und voller Harmonie. Der erste Track auf „Rebel Action“, namentlich „Forecast“, erscheint schon allein wegen des Sounds in Batcave-Manier etwas schwer und düster, wohingegen das folgende „Bigger“ und das Stück „Love Light“ musikalisch wesentlich verspielter sind. Die Instrumentalisierung, besonders die Kombination der Gitarren mit dem Synthesizer, erinnert hier ein wenig an den Pop-Rock der 80er. Einige Tracks, wie beispielsweise „Things To Bend“ und „Rolling The Stones“, weisen wiederum gestalterische Ähnlichkeiten zu GARBAGE auf. Ganz andere Töne werden von LE MANS bei „Self“ angeschlagen, denn dieser Song hat alles, was eine Ballade braucht. Der gefühlsbetonte Gesang von Vokalistin Kris wird in dezenter Untermalung einzig und allein vom zarten Spiel eines Klaviers umschmeichelt. 

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Albums als eine spannende und geschickt miteinander verwobene Mixtur der unterschiedlichsten Musikgenres keine bessere Startposition für einen Newcomer bieten könnte. Eine ganz besondere Atmosphäre wird dem Debüt der Skandinavier durch die Stimme der Frontfrau Kris Le Mans verliehen. Gefühlvoll, lieblich, sexy und voller Anmut führt sie durch das komplette Album. Der eine oder andere hat sie vielleicht schon einmal im Duett bei MO’S „Nostalgia Locomative“ zu hören bekommen. Wer nicht jetzt schon neugierig geworden ist, sollte sich dennoch auf einen Plausch mit seinem Plattenhändler treffen und ein Ohr in das Regal der Neuerscheinungen werfen; nach dem Motto ‚reinhören und überzeugen lassen’. Wobei noch zu sagen ist, dass die Scheibe schon wegen des ungewöhnlichen Stils erst nach mehreren Durchläufen ihre vollkommene Erlesenheit preisgibt.

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